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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 130 -
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130 bald in eines verschmelzen sollte. Statt sein persönliches Interesse zn verfechten und das Erbe seiner Väter von dem König von Frankreich zurückzufordern, ging dieser Fürst, damals bereits des Kaisers Schwager, ganz in der Idee des Türkenkrieges auf, gleichsam als hätte er geahnt, daß er durch diese Siege und Eroberungen an der künftigen Größe seines eigenen Hauses baue. Nicht nur das befreite Wien und dessen Umgebung, uicht nur die Erblaude des Kaisers und das deutsche Reich, nein, das ganze Abendland empfand die Bedentnng dieses Sieges. Sobald die Knude von der Niederlage der Türken vor den Mauern Wiens, von den Leiden und Drangsalen der Belagerten und der Tapferkeit des Entsatzheeres durch Flugblätter und Relationen in weitere Kreise gedrungen war, rief sie die nngetheilteste Bewunderung hervor. In Liedern und Gesängen, in Bildern und Medaillen wurde die Hingebung des Vertheidigers der Stadt Ernst Rüdigers von Starhemberg und der Befreier Wiens, des Königs Sobieski, des Prinzen Karl von Lothringen, der Kurfürsten von Sachsen und Baiern, der wackereren Truppen nnd der patriotischen Bürger hoch- gefeiert. Die ganze Christenheit trinmphirte. Nur ein Mann zürnte über diesen Ausgang, Ludwig XIV. von Frankreich; ihn soll die Nachricht so erbittert haben, daß er durch drei Tage allem Verkehre sich entzog. Er ahnte wohl, was dieses Ereiguiß für ihn zu bedeute« habe. „Bis dahin hatte Ludwig XIV. die erste Rolle in Europa gespielt; die größte Angelegenheit aber, die in seine Zeit traf, der sich in voller Heftigkeit erneuernde Kampf zwischen Morgenland und Abendland, wurde durch die ihm entgegengesetzten Kräfte und Allianzen entschieden; diese nahmen sich nun, im Gegensatze mit ihm, mächtig wieder auf, um ihm dereinst feindlich zu begegnen." Für Österreich dagegen brach jetzt eine neue, glänzende Zukunft an. „Österreich über Alles, wann es nur will", der Titel jenes berühmten Buches, das unter dem frischen Eindrucke der Befreiung Wiens erschien, war zugleich die Devise dieser Zukunft. Die Schlacht vor Wien war einer der glorreichsten und folgenschwersten Siege, welche die Geschichte kennt. Sie bildet den Wendepunkt der österreichisch-türkischen Verhältnisse. Die Macht der Türken eilte, seitdem sich die Wogen derselben zum zweiten Male an den Mauern Wiens gebrochen hatten, unaufhaltsamem Verfalle zu; der Rückschlag war umso verderblicher, da die Türken alle ihre Kräfte zu dem mißlungenen Unternehmen in barbarischem Übermaße aufgewendet hatten. Österreich, seit 150 Jahren in der Defensive, ging nun gegen die Osmaueu zum Angriffkriege über, den eine Reihe von glänzenden Siegen, unter großen Feldherren errungen, bezeichnete. Mit dem Siege des Lothringers bei Pärkäny und der Einnahme von Gran endete der glorreiche Feldzug des Jahres 1683. Im folgenden Jahre trat auch Venedig der „heiligen Liga" gegen die Osmanen bei. Die Überlegenheit der christlichen Waffen war damit vollends entschieden, umsomehr, als
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild