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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 132 -
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132 Staatsgrenzen der Monarch in der einen Reichshälfte Erb- und in der anderen Wahlfürst sein sollte. Auch war jene Klausel in dem Freiheitsbriefe des Königs Andreas II., welche den Ständen des Reiches bei Verletzungen der bestehenden Gesetze durch deu Köllig das Recht bewaffneten Widerstandes einräumte, mit den veränderten Verhältnissen und Anschauungen der Zeit nicht in Einklang zn bringen; ihre Fortdauer hätte jene des Bürgerkrieges fanctionirt. Anderseits war es als eine Anerkennung der Verdienste seines Hauses um das Land zu betrachte», daß der Reichstag unter dem Eindrucke des großen Sieges bei Mohaes auf beide Forderungen des Kaisers einging, indem er ans das Jnsurreetionsrecht verzichtete und die Erbfolge des Mannesstammes des Hauses Habsburg — auch in der spanischen Linie — nach dem Rechte der Primogenitur anerkannte. Unmittelbar darnach wurde die erste Krönung eines ungarischen Erbkönigs an Erzherzog Josef vollzogen. Der Türkeukneg dauerte mit gleichem Glück für die kaiserlichen Waffen fort. Ter Knrfürst Max Emannel von Baiern eroberte Belgrad (1688), und während die Venetianer den Türken altclassischen Boden entrissen, drang Markgraf Ludwig von Baden tief in Serbien und Bosnien ein. Durch die christlichen Völker der Balkauhalbinsel ging eine tiefe Bewegung, als nach dem Siege des Markgrafen bei Niffa der kaiserliche General Piecolomini als bewaffneter Herold der Freiheit mitten unter den Gebirgsvölkern des inneren Balkaus erschien. Die Türken baten um Frieden; in Wien erwog man, ob die Grenze an der Trajans-Psorte oder bei Constantinopel abzustecken sei. Leopold I. schien berufen zu vollbringen, was sich einst Karl V. als Kaiser zum Ziel gesetzt: die Zurück- wersuug der Türken über den Hellespont nach Asien. Allein wie Karl V. auf allen seinen Wegen den König Franz I. von Frankreich als seinen Gegner gefunden, so Leopold auf den seiuigeu den König Ludwig XIV. Daß sich bisher die Erfolge des Türkenkrieges für den Kaiser so glänzend entwickelten, erfüllte LndwigXIV. mit tiefem Unmuth. Es lag iu der Umgestaltung der Machtverhältnisse ein Moment der Beforgniß für ihn. Wie, wenn der Kaiser mit den Türken Frieden schloß und dann seine kriegsgeübteu, sieggewohnten Scharen gegen Westen in Bewegung setzte? Ludwig beschloß, dies nicht abzuwarten, sondern er eröffnete den Krieg, wobei ihm zum Vorwande die Ansprüche dienten, die er im Namen seiner Schwägerin, der Herzogin von Orleans, ans die durch das Erlöschen der männlichen Linie des Hauses Simmern erledigte Pfalz erhob. Mit vollem Rechte hat man dieses Unternehmen als den dritten Raubkrieg bezeichnet, denn es war ein Raubzug mit allen Greueln der Zerstörung, auf welchem die Franzose» die Rheiupfalz, diesen Garten Deutschlands, in eine Wüstenei verwandelten. Freilich hatte Ludwig seine Gegner unterschätzt. Auf die Anregung Wilhelms von Oranien schloffen der Kaiser, Holland, Brandenburg, mehrere andere Glieder des deutschen Reiches,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild