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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 136 -
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136 Im Gegensatz zu Ungarn wurde die westliche Hälfte der heutigen Monarchie absolutistisch regiert. Maria Theresia bezeichnet Leopold l. als denjenigen ihrer Vorfahren, „so über seine landesfürstliche Autorität Hand hielt und solche gegen Jedermann zu maintenireu gedachte". Die Macht der Stände war gebrochen. Zwar übten dieselben noch immer einen großen Einfluß auf die Vertheilung und Einhebung der Steuern und somit auf die Verwaltung der betreffenden Länder aus, aber ihre politische Bedeutung war dahin, Niemand dachte daran, sie zu neuem Leben zu erwecken oder gar, wie in früherer Zeit, einer parlamentarischen Vertretung Gesammtösterreichs zu Grunde zu legen. Im absolutistischen Staate nahmen die Stelle ständischer Parteikämpfe die oft nicht minder verderblichen Kabalen der Parteien bei Hofe ein. Doch hatte die tiefe allgemeine Erschöpfung auch die regierenden Kreise ergriffen. Wie wenig aber anch unter solchen Verhältnissen die Regierung sich zn selbstbewußtem Eingreifen eignen mochte, so übte doch ihre Form, der Absolutismus, uuwillkürlich einen nivellirenden Einflnß auf die ihr unter- gebenen Länder aus, während sie hierdurch zugleich den Gegensatz zu den Ländern der ungarischen Krone mit ihrer althergebrachten Verfassung verschärfte und der künftigen dualistischen Ausgestaltung der Gesammtmonarchie Vorschub leistete. Doch gab es auch jetzt einen Kreis gemeinsamer Angelegenheiten, für deren Behandlung die einst von Ferdinand I. geschaffenen Centralbehörden fortbestanden und sogar eine erhöhte Bedeutung erlangten. Nur der geheime Rath wurde wesentlich umgestaltet, da sich derselbe bei der stetig zunehmenden Zahl seiner Mitglieder zu einem berathenden Colleginm nicht mehr eignete. Der Kaiser bildete aus de» geheimen Räthen Commissionen oder er berief in einzelnen besonders wichtigen Fällen die vornehmsten derselben, die in der Regel auch sonstige Würden bekleideten, zu einer „geheimen Eonserenz", woraus sich nach und nach eine ständige Institution, eine Art Ministerrath (seit 1709 die sogenannte „enge Conferenz") entwickelte. Doch hatte diese Einrichtung etwas Unfertiges an sich, da die Zahl der Conferenzminister keine abgeschlossene war und es noch keine nach Geschäften geschiedene Ministerien gab, wie gleichzeitig etwa am französischen Hofe. Und ebenso mangelte es jenen Commissionen an einer bestimmten Richtschnur ihrer Thätigkeit, da die Mitglieder oft wechselten und selbst mit einander nicht verkehrten, sondern ihren Einigungspunkt in dem Kaiser fanden, der seinerseits fast nie das Gutachten seiner Räthe verwarf. Ein Alles durchdringender Einfluß auch nur auf dem Gebiete der auswärtigen Politik stand nicht einmal dem Principalminister, das ist dem ersten der geheimen Räthe zn. Zu den gemeinsamen Einrichtungen gehörte anch das Heerwesen mit seinem obersten Verwaltnngsorgan, dem Hofkriegsrathe. In die Zeit Leopolds fällt der Übergang von der früheren Kriegsweise zur stehenden Armee. Schon die Armee Wallensteins ist nie wieder ganz aufgelöst worden. Die Regierung Leopolds hat diese Waffenmacht verdoppelt und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild