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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 147 -
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147 eingezogen und hatte sodann mit standhafter Ausdauer die Leiden der Belagerung dieser Stadt getheilt. Wiederholt gelang es zuerst den Portugiesen, später, nach eiueiu glänzenden Siege bei Saragossa, den? tapferen Grafen Guido von Starhcinberg (dem Neffen Rüdigers) und Karl selbst nach Madrid vorzudringen. Während aber die Aragonesen und Catalouier Karl mit Freudeu als König anerkannten, war in Castilien die Stimmung gegen ihn eine feindliche nnd beidemale mußte die Hauptstadt Spaniens wieder verlassen werden. Dennoch riß sich Karl nur schwer von dem Lande seiner Jugend los und auch nachdem er längst auf Spanien hatte verzichten müssen, hegte er eine Vorliebe für dieses Land, die sich in der Begünstigung der Spanier, die ihr Los an das seinige geknüpft hatten nnd ihm nach Wien gefolgt waren, aussprach. Vou fremden Räthen beeinflußt uud von fremdartigen Erinnernngen durchdrungen, lebte sich Karl erst allmälig in die heimischen Verhältnisse ein. Vou männlicher Schönheit und Kraft, voll Bewußtsein seiner Hoheit, zeigte er doch in vertraulichem Verkehr ein sehr gewinnendes Wesen. Seinem Vater, dessen Liebling er war, in viele» Dingen ähnlich, zeigte er dieselbe Unentschlossenheit, aber mich dieselbe Zähigkeit in dem Festhalten an seinen Plänen, denselben rechtlichen Sinn, der an dem einmal gegebenen Worte festhielt und darum das Gleiche von Anderen erwartete. Auch theilte er die Abneigung gegen den an allen anderen Höfen jener Zeit herrschenden französischen Geschmack mit Leopold I., von welchem ihn hingegen die Neigung zu heiterem Genusse unterschied, die das gesellige Leben seiner Residenz, der „Favorita", freundlicher nnd prunk- voller gestaltete. Seine Prachtliebe und ungewöhnliche Bildung kamen der Kunst und Wissenschaft zustatten, in denen sich der Einfluß der ueuerworbeueu italienische» Provinzen geltend machte. Karl VI. konnte die Erblande beruhigt überuehmeu. Denn schon vor seiner Ankunft iu Österreich war endlich die Paeification Ungarns dnrch den Szatmarer Frieden zustande gekommen. Die meisten Kurntzen nahmen die dargebotene Amnestie an, Räköezy ging nach Frankreich, später zu deu Türken. Da waren es ein neuer Türkeukrieg uud die Umtriebe des Cardiuals Alberoni, welche den Aufstand nochmals zu entzünden drohten. Um sich nämlich für die im Karlowitzer Frieden erlittenen Verluste schadlos zu halteu, griff die Pforte die Republik Venedig, einen der Miteontrahenten jenes Friedens, an. Die Parteinahme des Kaisers für die Republik verwickelte ihu selbst in den Krieg. Aber die Türken hatten sich getäuscht, wenn sie auf eine neue Erhebung der Ungarn rechneten. Räköezys Name übte anf seine Landslente nicht mehr den alten Zauber aus. Hingegen saud Eugen von Savoyen Gelegenheit, seine kriegerische Lansbahn auf demselben Schanplatze, auf welchem er sie ruhmvoll begonnen hatte, ruhmvoll zu beschließen. Die Schlachten bei Peterwardein und Belgrad fügten zwei neue uuverwelkliche Blätter zu dem Siegeskranze des „edleu Ritters", dessen Namen fortan das schöne Volkslied von Mund zu 10«
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild