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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 165 -
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165 genau abgegrenzt, Tie sogenannte llrbarialresorm und das Robotpatent (1775) regelten das Verhältniß der — hier und da noch leibeigenen — Banern zu ihren Gruudherren in der Absicht, das Los der ländlichen Bevölkerung meuscheuwürdiger zu gestalten nud sie für den Staat leistungsfähiger zu machen. Da die neuen Steuern eine gewichtige Mehrbelastung der Länder zur Folge hatte», war Maria Theresia zugleich eifrig daranf bedacht, ihren Uuterthaueu neue Quellen des Wohlstandes zu erschließen. Eiue Belebung des Handels und des Gewerbefleißes schien umso dringender geboten, als mit dem Verluste der blühendsten Provinz des Reiches, Schlesien, die Gefahr verbunden war, in merkantiler Hinsicht von dem Auslande, namentlich von Preußen abhängig zu werden. Daher rief Maria Theresia 1746 eine neue Centralbehörde in Handelssachen, das „Universal-Commerzdirectorinm" ins Leben, an dessen Spitze der Präsident der Hofkammer Graf Rudolf vou Chotek trat und das 1762 in einen „Hofkommerzieurath" umgewandelt wurde. Mit dem böhmisch-mährischen Zoll- tarife von 1753 wurde zugleich bereits der Weg des Prohibitivsystems betreten. Bisher hatten in den verschiedenen Provinzen sehr verschiedene Gesetze gegolten. Maria Theresia hingegen ordnete die Abfassung neuer Gesetzbücher an, welche allgemein gelten sollten und die auch das harte Strafrecht der früheren Zeit bereits vielfach milderten. Das Verbrechen der Zauberei, Hexerei uud Wahrsagerei wurde aufgehoben, die Tortur abgeschafft. Es läßt sich nicht leugnen, daß einige dieser neuen Einrichtungen preußischen Mustern nachgebildet worden sind. Maria Theresia war eben trotz ihrer tief eingewurzelten Abneigung gegen den Preußeuköuig unbefangen genug, um sich die von ihm getroffenen Einrichtungen anzueignen, sobald sie dieselben für zweckmäßig hielt. Aber indem die österreichische Regierung Prenßen nachahmte, copirte sie es nicht. Was man von dort entlehnte, wurde in durchaus freier Aneignung den besonderen Verhältnissen der österreichischen Länder angepaßt nnd hat sodann seinerseits auch anderen Staaten zum Vorbild gedient. Das gesteigerte Staatsbewußtsein mußte vor Allem aus die Ilmgestaltung des Ver- hältnisses der weltlichen Macht znr Kirche Einflnß uehmeu. Maria Theresia sympathisirte zwar gerade in diesem Punkte mit dem Geiste nnd dem Zwecke der neuen Richtung nicht. Allein zwei Saiten hatte die letztere anzuschlagen, welche bei Maria Theresia williges Gehör fauden — den Grundsatz der Hoheit der Staatsgewalt uud die Parole des Fort- schrittes. Daher erging eine Reihe von Verordnungen, durch welche die exempte Stellung des Clerus ganz oder theilweise ausgehoben, seine Steuerfreiheit beseitigt, die Competeuz der geistlichen Gerichtsbarkeit beschränkt, die Administration des Kirchenvermögens über- wacht wurde.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild