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1. Einleitung und Forschungsstand
dem Mittelalter, vor allem der omnipräsente Stiftsheilige Leopold wurde in
zahlreichen Publikationen unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuch-
tet.22 Etwas weniger umfangreich stellt sich die Forschungslage für die
Frühe Neuzeit dar. Der wichtigste Beitrag für das 16. Jahrhundert ist eine
Studie des langjährigen Archivars und Bibliothekars des Stiftes, Floridus
Röhrig (1927–2014), über den Protestantismus und die Gegenreformation
im Stift und auf den inkorporierten Pfarren.23 Des Weiteren liegen mehrere,
meist auf Dissertationen zurückgehende Artikel vor, die jeweils die Regie-
rungszeit eines Propstes behandeln, wobei hier vor allem für das 17. Jahr-
hundert eine größere Lücke klafft.24
Neben einem aus dem vorliegenden Editionsprojekt hervorgegangenen
Tagungsbandbeitrag des Autors über die Klosterneuburger Instruktionen
und Ordnungen , in dem auch kurz auf den Aufbau der Stiftsverwaltung
und die Tätigkeitsprofile der Amtsträger eingegangen wird,25 gibt es auch
einige Untersuchungen zu Teilbereichen der Stiftsverwaltung: Karl Holubar
hat sich mit dem Grundbuch und dem Stiftsspital beschäftigt, wobei die
Studie über das Grundbuch auch die im Jahr 1786 durchgeführte Reform
der Stiftsverwaltung behandelt.26 Auf diese Verwaltungsreform geht auch
die Arbeit von Gerald Höller über das Klosterneuburger Rechnungswesen
im 18. und 19. Jahrhundert ein.27 Weniger aufschlussreich ist hingegen
die Dissertation von Liselotte Sverak über die Hofmeister des Stiftes im
16. Jahrhundert, weil das Hofmeisteramt isoliert und nicht im Rahmen
der Gesamtverwaltung betrachtet wurde.28 Allgemein ist die Verwaltung
geistlicher Grundherrschaften im Vergleich zu adeligen Dominien29 bisher
22 Sammelbände: Aigner, Holubar, Huber (Hg.), Heiliger Leopold; Röhrig, Stangler (Hg.), Der Hei-
lige Leopold; Wintermayr (Hg.), St. Leopold. Biografien: Röhrig, Leopold III.; Brunner, Leopold.
23 Röhrig, Protestantismus und Gegenreformation.
24 Ludwig, Georg II. Hausmanstetter; Jöchlinger, Weissenstein; Rabl, Ernest Perger; Koy, Floridus
Leeb (vgl. auch Koy, Augustiner Chorherrenstift); Simek, Gaudenz Dunkler; Streit, Jakob
Ruttenstock; Ludwig, Thomas Ruef behandelt fast ausschließlich das Wirken dieses Propstes
als Politiker.
25 Löffler, Erstlichen.
26 Holubar, Grundbuch 77–130; ders., Spital 7–96;
27 Höller, Das Rechnungswesen 149–270.
28 Sverak, Die Hofmeister.
29 Grundlegend zur niederösterreichischen Herrschaftsverwaltung Feigl, Grundherrschaft pas-
sim, zur Verwaltung insbesondere 197–253. Zur Spätphase der Grundherrschaft in Nieder-
österreich Löffler, Grundherrschaft, Gerichtsbarkeit und Regionalverwaltung; ders., Grund-
herrschaftliche Verwaltung, Staat und Raum. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf der
Verwaltung großer Herrschaftskomplexe. Zur Liechtensteinischen Herrschaftsverwaltung:
Winkelbauer, Haklich 86–114; ders., Instruktionen 409–426; Ders., Gundaker 5–107; Hipfinger,
Beispiel; dies., Innovation; für die Zeit nach 1750 mit Schwerpunkt auf den liechtensteinischen
Besitzungen in den böhmischen Ländern Löffler, Verwaltung der Herrschaften und Güter,
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Titel
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Untertitel
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Herausgeber
- Josef Löffler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 876
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848