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Einführung
verteilte sich auf 18.200 fl (1,9 % ) Robotgeld , 24.600 fl (2,6 % ) Handrobot und
81.000 fl (8,4 % ) Zugrobot , wobei es sich bei den beiden Angaben zur Natu-
ralrobot um einen berechneten Wert auf Basis der Anzahl der Frondienst-
pflichtigen und nicht um die tatsächlich bezogenen Frondienste, die wohl
geringer waren, handelt. Der Erlös aus den Eigenbetrieben belief sich in der
Forstwirtschaft (Wälder und Auen ) auf 127.200 fl (13,2 % ), beim Ackerbau
auf 19.600 fl (2,0 % ) und beim Weinbau auf 30.400 fl (3,2 % ). Die unter der
Bezeichnung »Geldbestände« fatierten Einnahmen, bei denen es sich vor
allem um Einkünfte aus der Verpachtung von Realitäten, Gewerbebetrieben
und Renten handelte, wurden mit 27.700 fl (2,87 % ) angegeben, ansonsten
waren die Einnahmen aus Gewerbebetrieben , Regalien und Monopolen von
untergeordneter Bedeutung.65 Der Anteil der Geld- und Produktrenten an
den Gesamteinnahmen belief sich auf rund 66 % , womit die Stiftsherrschaft
Klosterneuburg dem Typus der Rentengrundherrschaft zuzuordnen ist. Die-
ser Befund trifft auf die meisten Klosterherrschaften zu, was vor allem auf
die im Vergleich zu adeligen Dominien wesentlich höheren Zehenteinnah-
men zurückzuführen ist.66
Gegen Ende des in der Edition behandelten Zeitraums, Anfang der 1830er
Jahre, umfasste die Stiftsherrschaft Klosterneuburg 2686 Untertanenhäu-
ser , 5855 Familien bzw. 10.694 männliche und 17.576 weibliche Untertanen .
Der Viehstand wird mit 971 Pferden , 121 Ochsen , 2749 Kühen und 2280
Schafen angegeben. An Grundbesitz wurden 18.637,48 ha ausgewiesen, da-
von entfielen 1595,6 ha auf Privatwaldungen, 2377,1 ha auf herrschaftliche
Waldungen , 8791,2 ha auf Äcker , 1677,9 ha auf Wiesen , 1.461,7 ha auf
Hutweiden , 910,8 ha auf Auen , 1.307,6 ha auf Weingärten sowie 615,83 ha
auf die in der Leopoldstadt gelegenen Wiesen und Auen .67
Im Bereich der Rechtspflege übte das Stift nur die niedere Gerichts-
barkeit aus. Die Hochgerichtsbarkeit über die Untertanen in der näheren
Umgebung des Stiftes diesseits der Donau hatte das Landgericht der Stadt
65 Knittler, Einkommensstruktur Stifte 272. Prozentzahlen nach eigener Berechnung.
66 Knittler, Einkommensstruktur Stifte 270 f. Prozentzahlen nach eigener Berechnung auf Ba-
sis der bei Knittler genannten Daten (eingerechnet wurden Bestand-/Zinskorn, Forstgeld,
Grunddienst, Bergrecht, Dienstmost, Kornzehent, Weinzehent, Robotgeld und Grundbuchsge-
fälle). Vgl. zum Themenkomplex Rentenherrschaft – Wirtschaftsherrschaft, Eigenwirtschaft
und Einkommensstruktur, Erhöhung des feudalen Drucks etc. ders., Nutzen; ders., Ade-
lige Grundherrschaft; ders., Gewerblicher Eigenbetrieb; ders., Entrepreneurship; ders., Adel
und landwirtschaftliches Unternehmen; ders., Einkommensstruktur Adelsherrschaften; ders.,
Zwischen Ost und West; Winkelbauer, Herren und Holden; ders., Robot und Steuer; ders., So-
zialdisziplinierung und Konfessionalisierung; ders., Grundherrschaft, Sozialdisziplinierung;
Hoffmann, Grundherrschaft.
67 Schweickhardt, Darstellung – Viertel unterm Wienerwald Bd. 2 406 f. Die Jochangaben wurden
in Hektar umgerechnet. Bei der Anzahl der Ochsen dürfte es sich angesichts der sehr niedri-
gen Zahl um einen Fehler handeln.
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Titel
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Untertitel
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Herausgeber
- Josef Löffler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 876
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848