Seite - 96 - in INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG - Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
Bild der Seite - 96 -
Text der Seite - 96 -
Erläuterungen zur Edition
rungssituation kann man schließen, dass die Reinschriften in der Regel ohne
Reinkonzepte direkt auf Basis der Konzepte erstellt wurden. Bei einigen
überlieferten Texten liegen »Spezialfälle« vor, die in der jeweiligen Quel-
lenbeschreibung genauer erläutert werden. Beispielsweise sind zwei nicht
vollzogene Reinschriften überliefert, die der äußeren Form nach unzweifel-
haft zur Ausfertigung vorgesehen waren, aber aus unbekannten Gründen
zurückgehalten wurden. In einem Fall handelt es sich um einen in Großfor-
mat kunstvoll ausgeführten Revers, 38 im anderen Fall ist die Papiertektur
für das Siegel angeklebt, ohne dass das Stück gesiegelt bzw. unterschrieben
wurde. 39
Die Editionsvorlage wurde grundsätzlich mit der Buchstabensigle A ver-
sehen, die im Apparat ausgewiesenen Parallelüberlieferungen wurden mit
Buchstabensiglen in alphabetischer Reihenfolge ab B gekennzeichnet. Die
Reihung wurde analog zur Auswahl der Editionsgrundlage vorgenommen
(d. h. Ausfertigung – Abschrift: ältere vor jüngeren – Konzept: jüngere vor
älteren). Als Parallelüberlieferungen wurden nur Schriftstücke qualifiziert,
bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich um unterschied-
liche Entwicklungsstufen oder um Abschriften des gleichen Textes handelt.
Liegt nur eine weitgehende inhaltliche Übereinstimmung vor, kann man
nicht von einer Parallelüberlieferung ausgehen, weil es bei den hier edierten
Quellensorten Usus war, dass man bei einer Neuausfertigung auf einen
früheren Text zurückgriff, der mit größeren oder kleineren Modifikationen
neu ausgefertigt wurde, sodass Texte für dieselbe Funktion auch über einen
längeren Zeitraum oft große Übereinstimmungen aufweisen und viele Pas-
sagen überhaupt deckungsgleich sind. 40
Es galt daher, Kriterien für die Feststellung paralleler Überlieferungen zu
definieren. 41 Eindeutig ist der Sachverhalt, wenn die fraglichen Texte gleich
datiert sind und sowohl Aussteller als auch Empfänger übereinstimmen.
Fehlen diese Angaben teilweise oder ganz, lässt sich nur durch Textvergleich
feststellen, ob es sich um unterschiedliche Fassungen desselben Textes oder
um eigenständige Texte handelt. Das wichtigste Kriterium ist dabei die
Identität des Wortbestandes, wobei anzumerken ist, dass eine vollständige
Textidentität praktisch nie gegeben ist. Interpunktion, Getrennt- und Zu-
sammenschreibung, Groß-und Kleinschreibung sowie Graphie und Lautung
spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle, weil frühneuzeitliche Abschrif-
ten diesbezüglich selten der Vorlage entsprechen und auch einzelne Schrei-
berhände eine große Variationsbreite aufweisen. Ein anderes Kriterium ist
38 Nr. 35 .
39 Nr. 147 .
40 Vgl. Wührer, Scheutz, Zu Diensten 232 f.
41 Vgl. zum Folgenden Wührer, Scheutz, Zu Diensten 233 f.
96
INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Titel
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Untertitel
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Herausgeber
- Josef Löffler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 876
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848