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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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18 Tagebücher ertheilen und contributionen auszuschreiben pour les saigner à blanc, mit mittelwegen und halben maßregeln wird man die sache nur ärger machen, und zuletzt kann nur gott wissen, wohin es noch kommen wird. die Adreßdebatten in der französischen Pairskammer kommen eben recht, um hier die köpfe zu erhitzen, es ist viel über italien und Pius iX. gesprochen und darüber ein Paragraph in die Adresse eingeschaltet worden, dAltonshee hat besonders maßlos über den kaiser und fürst metternich gesprochen. Aus ungarn nicht viel neues, vom landtage nur persönlicher scandal, abermals ein ausgeschlagenes duell zwischen d. vay und m. Waldstein, charlotte Zichy, die sich wegen emmanuel Andrásy von ihrem manne schei- den läßt, etc. diese eheskandale, die sich jetzt so häufig und fast ausschließ- lich in einer und derselben coterie, d.i. der opposition, wiederholen, müssen einen widrigen eindruck machen. neulich lernte ich hier eine charmante junge frau kennen, Jules Apponyi’s frau, ich habe immer eine besondere vorliebe für die ungarischen Weiber gehabt, und ich hätte gar nichts dagegen, wenn diese vorliebe eine vorbedeutung wäre. für diesen Augenblick gehen zwar meine Absichten eine andere richtung, doch kömmt es mir überhaupt vor, als ob diese mir aufgedrungene, obwohl gerade nicht unangenehme idee ewig eine bloße idee bleiben sollte. Zu dergleichen negociationen, so sehr ich auch deren nothwendigkeit einsehe, bin ich nun einmahl nicht geschaffen, übrigens sind nebstdem noch bey der gegenwärtigen bedeutende nisi’s, und so hoffe ich beynahe dasjenige, was ohnehin wahrscheinlich geschehen wird: daß aus der ganzen sache nichts werden wird. nandine károly hat sich jetzt unglücklicherweise auf den fuß gesetzt, soiréen zu geben, bey denen niemand erscheint. die verhaftungen hier und in der lombardie nehmen zu, in Padua wurde u.a. der richter Preti arretirt, in mailand Battaglia, rosales und soncino, diese 3 sind nach laibach gebracht worden, hier hat sich die municipalität und der ganze Advocatenstand für die freylassung maninis verwendet. [venedig] 26. Jännner seit ein paar tagen haben wir endlich schönes Wetter, und da ist venedig allerdings angenehm und schön. dennoch aber bin ich entschlossen, am 3. Abends abzureisen, wo ich dann am 6. früh in Wien seyn kann, sollte das Wetter so schön bleiben, so werde ich wider alle vermuthung sogar ungern abreisen. nicht viel neues, ausgenommen eine revolution in sizilien und wahr- scheinlich jetzt auch schon in neapel,1 hier erfinden die leute täglich neue 1 der Aufstand in sizilien war am 12.1.1848 ausgebrochen.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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