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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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9526. Mai 1848 wurden mehrere wichtige Ausschüsse niedergesetzt, unter andern der wich- tigste: der verfassungsausschuß, in welchen ich auch gewählt bin, heute constituirten wir uns: Bassermann ist Präsident, max gagern stellvertreter und droysen schriftführer. die linke verharrt in ihrer taktik des überrumpelns und will ihre An- träge immer gleich stante pede zur verhandlung bringen, was ihr aber fast jedesmal mißlingt, so wollte sie gestern durchaus, wir sollten eine Auswei- sung, welche der senat von frankfurt gegen 2 hauptaufwiegler der Arbei- ter (Pelz und fröbel) erlassen hatte, annulliren! was aber an uns scheiterte, man will uns mit gewalt dazu drängen, eine provisorische regierung zu werden. gestern sah es übrigens hier sehr kritisch aus, große Aufregung überall, gruppen auf den straßen und redner, welche die unverschämtesten lügen erzählen. 500 Arbeiter begleiteten die Ausgewiesenen feyerlich nach Bocken- heim, wo diese herren einstweilen bleiben und dort ihre Arbeiterversamm- lungen halten werden. man muß von seiten der radicalen auf Alles gefaßt seyn, selbst auf ein gewaltsames Attentat auf das Parlament, wenn sie einmal sehen, daß sie auf legalem Wege nichts durchsetzen. dann gehen wir nach nürnberg. indessen ist von unserer Partey ein Antrag gestellt worden, die in frankfurt und 4 meilen herum stehenden truppen in Pflicht für die nationalversammlung zu nehmen, während von der linken eine motion auf entfernung aller trup- pen gestellt wird. es ist eine ungarische deputation (Pázmandy und szállay) hier angekom- men, um mit dem reichstage zu unterhandeln, heute waren sie in der so- crates loge. die nationalversammlung nahm die Ankündigung heute mit großem Beyfall auf. [frankfurt] 26. mai heute war eine sehr interessante und aufgeregte sitzung. die commission wegen der mainzer vorfälle erstattete nähmlich über die von den aus ihrer mitte dahin abgesendeten 5 mitgliedern gepflogenen erhebungen Bericht an die nationalversammlung, da zeigte sich dann, wie perfid und entstellt der erste Bericht des herrn Zitz gewesen war. hierauf sprach schmerling in sehr entschiedener klarer Weise, nur etwas zu lang, über die einigkeit Preu- ßens und österreichs, und wies die perfide Art, in welcher durch absichtliche lobeserhebungen der österreichischen soldaten Zwietracht zwischen uns und die Preußen zu säen versucht werde, energisch ab. er sagte, wenn man sich gegen die oesterreicher solche dinge erlaubt hätte, wie man es gegen die Preußen that, so hätten die österreichischen soldaten ebenso gehandelt wie diese, was meines erachtens besser ungesagt geblieben wäre. Jedoch
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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