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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 143 -
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14328. Juli 1848 nichts mehr einzuwenden habe. Wir richten uns nun auch schon für den Winter ein, die Paulskirche soll heizbar gemacht werden. hat centralge- walt und nationalversammlung einmal etwa ein Jahr lang nebeneinander fortbestanden, so schwindet der Particularismus allmälig von selbst. nur möchte ich zur vervollständigung dieses Provisoriums noch die Bildung ei- nes provisorischen staatenhauses herbey führen, und dazu werden eben jetzt in der Presse und in Besprechungen etc. die nöthigen einleitungen getroffen. daß die linke von Allem dem das gegentheil will, versteht sich von selbst, daher schreit sie nach reaction etc. und dringt auf möglichste eile in der Beendigung des verfassungswerkes, welche ich eben für das größte unglück halten würde, denn wiewol mir die nothwendigkeit, daß oester- reich von frankfurt zurück trete, immer klarer wird, so halte ich deßwegen doch die einheit und größe deutschlands für nicht minder nothwendig, und zwar im deutschen wie im österreichischen interesse. [frankfurt] 28. Juli Abends gestern nach einer 4tägigen debatte haben wir endlich die polnische frage zu ende gebracht. die hoffnungen der Polen und Polenfreunde sind da- durch gründlich vernichtet. die Abstimmung nahm die ganze gestrige sit- zung weg und geschah mit vieler ruhe und organisation von unserer seite und mit großer Aufregung von seiten der linken, welche, als Blums Amen- dement (die sache nochmals commissarisch untersuchen zu lassen) bey namentlicher Abstimmung durchfiel, erklärte, nicht mehr mitstimmen zu wollen. es wurde sogar ein Punkt des Ausschußantrages, welcher indirekt die möglichkeit einer zukünftigen Wiederherstellung Polens aussprach, verworfen.1 Am schlusse kam ein Antrag der linken: die nationalver- sammlung erkläre die theilung Polens für ein schmachvolles unrecht und halte es für eine Pflicht Deutschlands, zur Herstellung eines freien Polens mitzuwirken. die namentliche Abstimmung, welche gagern über diesen Zusatz ziemlich unklug und übereilt zugegeben hatte, wurde heftig bestrit- ten, und die linke beging den groben fehler, nicht auf theilung der beyden sätze zu dringen, was zur folge hatte, daß der Zusatz mit 342 (worunter 1 Am 27.7.1848 anerkannte die nationalversammlung in namentlicher Abstimmung (And- rian ging mit der majorität) die Aufnahme der deutschen teile Posens in den deutschen Bund (die vom Bundestag über Antrag Preußens Anfang mai ausgesprochen wurde) und bestätigte die mandate der dort gewählten Abgeordneten. nicht zur Abstimmung gelangte dagegen jener Teil des Ausschussantrags, der Preußen verpflichtet hätte, den Schutz der deutschen minorität im polnischen Posen zu garantieren, auch im falle „daß dieser polni- sche theil Posens aufhören sollte, unter preußischer herrschaft zu stehen,“ da ein gegen- antrag, in dem dieser letzte Passus fehlte, angenommen wurde.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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