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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 155 -
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15512. August 1848 dagegen es sich zu sehr verspäten würde, wenn ich, wie es Anfangs meine Absicht war, am mittwoche den 16. mit dem erzherzog zurück käme und dann erst abreisen würde. übrigens wird es eine großartige feierlichkeit werden, die könige von Preußen und Belgien kommen hin, und ebenso noch an 300 mitglieder der nationalversammlung, die sämmtlich von der stadt cöln bewirthet werden. Wir hatten nachher noch eine ziemlich lange Privatconferenz mit heck- scher, welcher uns dann seine mündlichen mittheilungen machte. rück- sichtlich der inneren Angelegenheiten deutschlands bleibt es uns über- lassen, dieselben in dem angemessenen lichte darzustellen. es erübrigte dann also nur noch, über die schleswigsche und über die italienische frage zu sprechen. Wegen schleswig ist die centralgewalt vollkommen zu einem frieden, der sich mit der ehre deutschlands verträgt, bereit. die hauptschwierig- keiten liegen in der Auswahl der Personen, welche die neue provisorische regierung bilden sollen, und da will sie vor Allem beruhigt seyn, daß leute gewählt werden, welche wirklich regiren können. in italien ist das cabinett entschlossen, sich bey der vermittlung, wenn diese von frankreich und england angebothen (wie dieß der fall ist) und von den beyden kriegführenden Partheyen angenommen werden sollte, zu betheiligen, in diesem sinne will heckscher einen Agenten nach Wien schicken (confidentiell), schließt Oesterreich für sich mit Sardinien ab, tant mieux. dieses sind ungefähr die ziemlich unvollständigen instructionen, die ich erhalten habe, übrigens ist england für uns sehr freundschaftlich gestimmt, daher meine Aufgabe eine vergleichungsweise leichte seyn wird, weniger wird dieses in rußland der fall seyn. ich reise, denke ich, am dienstag. in diesen 2–3 tagen habe ich den grund zu einem österreichischen club gelegt, welcher vorerst bey mir zusammenkommen und einen kern von etwa 40–50 Abgeordneten bilden sollte. es lag bey mir eine idee der oppo- sition gegen das neue ministerium (d.h. der eventuellen opposition) zum grunde, welches mir wirklich wenig chancen eines langen Bestandes zu biethen scheint, dann hätten wir mit dem neuen cabinett paktiren können. ich will nun sehen, inwiefern sich dieses von london aus fortführen läßt, und überhaupt mir hier verbindungen ménagiren, denn da meine sendung vor der hand nur eine temporäre und ceremonielle ist, so wird es von den umständen abhängen, ob ich in london bleibe oder vielleicht in einigen Wochen wieder hier bin. heute kam die italienische frage in der Paulskirche vor, ich wollte spre- chen, aber Radowitz hielt eine so vortreffliche Rede, daß ich es für angemes- sen hielt, unter ihrem eindrucke den schluß zu verlangen, was dann auch
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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