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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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16 Tagebücher Alles romantische verschwindet nach und nach von der erde. die Be- duinen, wenn sie es jemals waren, wie die Andern, die rothen indianer, die Zigeuner, die ritter und die ungarn. Auch sie siedeln sich nach und nach, freylich sehr langsam, an und werden fellahs und später spießbürger. in Aegypten ist dieß schon häufig der Fall, namentlich zwischen dem Nil und dem rothen meere, und auch auf der lybischen seite. [am nil bei Assuan] 11. Jänner Wir fuhren den 8. und 9. mit außerordentlich günstigem Winde ohne auf- zuhalten fort, passirten nachmittags edfu, in der nacht den gebel silsi- lis und am vormittag des 9. kom ombos. von da an ließ der Wind nach, und wir konnten nachmittags einen kleinen spaziergang machen, es war eine höchst interessante gegend. granitfelsen oder vielmehr abgerundete granithügel ohne die geringste vegetation, dagegen halb bedeckt mit ei- nem gelblichen Quarzsande, welcher auch weit und breit untermischt mit schwarzen felsblöcken und kleineren steinen die ebenen zwischen und am fuße der Berge bedeckt, so weit das Auge reicht, keine vegetation außer einige schritte breit längs des nils. denselben character hat die gegend bis und inclusive Assuan und so- weit wir bis jetzt gekommen, nur daß sie noch wilder und wüster, die fels- blöcke häufiger und größer und der Nil immer enger und schlangenförmiger wird, dabey das flußbett voll steinmassen, die mitten im strome liegen. das ganze sehr malerisch und wild und himmelweit verschieden von dem bisherigen nilthale. Auf jenem spaziergange fand ich einen mir neuen tropischen giftbaum, den die leute öscher nennen,1 der einzige Baum, der mitten aus diesem Sande üppig und häufig emporwächst, ist die Dattel- und die Dumpalme. da sowohl der reis als der größte theil unserer mannschaft aus dieser gegend sind und der Wind gegen Abend ganz aufhörte, so gab ich dem reis und seinen 2 Brüdern urlaub für die nacht, sowie ich es schon seit esné mehreren der mannschaft gegeben hatte, welche Alle pünktlich wieder zu- rückkamen, ein Bruder des reis wollte gestern morgen im letzten Augen- blicke noch auf ein paar tage zurückbleiben, wurde aber vom reis (der ein ganz vortrefflicher Kerl ist) an Bord geschleppt, es war hübsch zu sehen, wie das ganze dorf die leute bis zu unserem schiffe begleitete, ihnen die hände schüttelte etc. kaum waren wir gestern abgefahren, als in dem kiele des Bootes ein leck entdeckt wurde, in dessen folge der ganze untere schiffsraum bereits voll Wasser und einige unsrer Provisionen naß geworden waren. der ganze 1 Später identifiziert Andrian diesen Baum als Seidenbaum, vgl. Eintrag v. 15.1.1854.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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