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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 36 -
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36 Tagebücher war ein sehr kalter windiger und unangenehmer tag, vielleicht der winter- lichste seit unserer Abreise, die gegend kahl, gebirgig und wild, sand und felsen. Wir sahen zuerst Belzonis grab (osiris’s ruhestätte), das größte und schönste von Allen, sodann Bruce’s (remeses iii.), dann memnon’s (re- meses v.)1 und noch ein paar. die verwüstungen des hundes lepsius und seines gefährten Abeken übersteigen allen glauben. es sollen im ganzen 47 solcher königsgräber gewesen seyn, von denen man jetzt 21 aufgefunden hat, zur Ptolemäerzeit waren 17 bekannt, von denen jedoch mehrere wieder verschüttet worden sind. Wir überstiegen hierauf auf einem schlechten Bergpfade das gebirge und kamen wieder in das nilthal zurück, besahen uns die ruine eines kleinen tempels von tothmes iii., dayr el Bahree, und dann einen sogenannten mummy pit, eine Begräbnißstätte der Armen, wo tausende von mumien, bloß in ein leichentuch gewickelt, übereinander liegen, ich kroch nur we- nige schritte weit hinein, weil mich der gestank anekelte, dann sahen wir ein paar Priestergräber der Assassief, wovon eines von ganz colossalen di- mensionen. hierauf einige gräber von Privatleuten, u.a. die sogenannte nr. 35, wo die gewerbe der alten egyptier sehr genau und kunstgerecht abgebildet sind. sie scheinen den gebrauch des eisens zu Werkzeugen etc. denn doch gekannt zu haben. farben und Zeichnung in allen diesen gräbern sind bey weitem das Be- ste, was ich noch in Aegypten gesehen habe. hierauf eilten wir, an dem memnonium und den colossen (memnons statue) vorüber, zurück und waren gegen 5 uhr an Bord. Wir hatten so- dann ein ganz vortreffliches Diner an Bord des Bootes von Bouverie und tower, mit mustapha Aga, einem mr. Alexander kennard etc., und nachher eine fantasìa. heute ist es schön und wärmer, doch hatten wir des morgens 6° r.! Wir essen heute bey fletcher und fahren in der nacht ab. morgen hoffe ich, in Kenneh Briefe aus Europa zu finden, und warte mit Sehnsucht darauf, in 10–12 tagen hoffe ich, in cairo zu seyn, worüber ich durchaus nicht böse bin, denn trotz der Abwechslung dieses nillebens (neulich an einer einsa- men sandbank bey Asfun, tags darauf diners, Zeitungen, europäer etc.) bin ich es doch schon ziemlich satt. 1 Als Belzonis grab (nach dem entdecker und Plünderer giovanni Battista Belzoni) war das grab sethos i. im tal der könige bekannt, als Bruces grab (nach James Bruce, dessen Zeichnungen es bekannt gemacht hatten) das grab ramses iii., mit memnons grab dürfte Andrian das grab von ramses v. und vi. meinen.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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