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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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398. Februar 1854 vor ekhmim und passirten heute früh bey sehr heftigem nordwinde den gebel shekh heredi. mr. fletchers Boot hält sich an das unsrige, diesen vormittag machten wir einen langen spaziergang zusammen in der nähe von tahta. [am nil nördlich von monfalut] 8. februar es sind jetzt, oder waren doch bis heute, die kältesten tage unserer reise, gestern früh hatten wir kaum 5° r., der heftige nordwind, welchen wir fortwährend im Angesichte haben, mag daran ursache seyn, denn die Jah- reszeit ist für diese länder schon so weit vorgeschritten, daß man den Win- ter als beendigt ansehen kann. nach dem, was mir die leute sagen, dürfte nunmehr auch der conträre Wind überstanden seyn, da derselbe gewöhn- lich nur 10 tage dauert. Wirklich haben wir heute wenigstens bis jetzt 12 uhr Windstille. Bisher konnten wir meistens nur in der nacht, während welcher sich der Wind legte, vorwärts kommen. gestern gegen 11 uhr vormittag waren wir in siut, gingen in die stadt und machten mehrere einkäufe in den Bazaars, um 2 uhr fuhren wir ab, jedoch war der Wind so heftig, und das Boot schwankte so sehr, daß ich nach einer halben stunde wieder anlegen ließ. gegen sonnenuntergang fuhren wir weiter. ich ging während dieser stunden in den umgebungen siuts, welche die freundlichsten, üppigsten und bestcultivirten sind, die ich in egypten gesehen, spatzieren. Besonders schön ist die Anzahl und der Wuchs der Bäume: dum- und dattelpalmen, sant (Acacia nilotica) etc. heute früh waren wir in monfalut, unsere leute machen in diesen ge- genden Provisionen und einkäufe aller Art, indem die lebensmittel etc. hier um mehr als die hälfte wohlfeiler sind als in cairo, und sie, da sie einem europäischen Boote angehören, daselbst keinen Zoll der Accise zah- len, dieses ist nämlich auch eines der unzähligen vorrechte der europäer. heute vormittag passirten wir die schöne felsengegend des gebel Abul- feda, wo die Zugvögel, wie die sage geht, alljährlich bey ihrem Abzuge eine schildwache aus ihrer mitte zurück lassen, die im kommenden Jahre abge- löst wird. grotten und gräber gibt es hier in unzahl in den gebirgsketten, na- mentlich auf der arabischen seite, in welchen mumien aller Art, menschen, crocodile, hunde, katzen, ibis etc. gefunden werden, je nachdem der be- treffende ort einer oder der andern dieser Bestien besondere verehrung widmete. es ist unglaublich, welch eine masse von leichen in diesen repo- sitorien vorhanden ist und noch mehr war, wenn man bedenkt, daß die Per- ser, die alten egyptier, die ersten christen, welche in diesen grotten ihre Wohnungen und kirchen hatten, dann die Araber und jetzt die reisenden systematisch plünderten.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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