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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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40 Tagebücher in dieser gegend sieht man auch viele spuren des giss el Agris [?], eines steinernen Walles oder schanze, welche bis Assuan fortläuft, sie soll nach den einen gegen die Araber der Wüste, nach Anderen gegen das überhand- nehmen des Wüstensandes gebaut worden seyn und wird bald sesostris (rameses ii.),1 dem Alles zugeschoben wird, bald einem andern könige oder königinn der alten Aegyptier zugeschrieben. in 4–5 tagen hoffe ich in cairo zu seyn, und werde darüber herzlich froh seyn. [am nil nördlich von Beni hassan] 9. februar gestern kamen wir an den grotten von tel Amarna und später an den ruinen von Antinoë vorüber, die kaum mehr zu bemerken sind. kaiser hadrian ließ diese stadt zum Andenken an seinen günstling Antinous, der hier im nil ertrank, erbauen. es ist bemerkenswerth, daß sich der ägyptische Baustyl hierzulande auch unter der Ptolemäer- und römerherrschaft ohne wesentliche verän- derungen erhielt, die fortschritte der kunst in griechenland hatten auf Aegypten keinen Einfluß. Mit Ausnahme zweyer korinthischer Säulen im tempel von luxor habe ich nichts gesehen, was an jene fortschritte erin- nerte. heute nacht ankerten wir Beni hassan gegenüber und ließen uns die- sen morgen übersetzen, um die grotten (gräber) zu besichtigen, da kein dorf oder haus in der nähe war, so brauchte es einige Zeit, bis wir diese auffanden. es ist hier nicht mehr wie in nubien, wo uns stets das ganze dorf und die Bevölkerung von weit und breit zulief, aus neugierde und um uns allerhand dinge zu verkaufen. hier geschieht weder eines noch das Andere. diese gräber, ebenen fußes in den felsen gehauen, sind sehr alt und datiren meist aus der 11. (16.) dynastie, dem Zeitalter Josephs, einige darunter sind bedeutenden umfangs (aber kein vergleich mit den königs- gräbern), von eleganten säulen getragen und mit hieroglyphen und ma- lereyen, die mitunter noch recht gut erhalten sind, ausgestattet. letztere stellen vornehmlich gymnastische übungen aller Art vor, welche hier be- sonders im schwunge gewesen seyn müssen. eigenthümlich auffallend ist, unter den tausend ekelhaften touristen- nahmen an mehreren orten, und so auch hier, nahmen und inschriften altgriechischer touristen meistens mit Bemerkungen über das gesehene anzutreffen, 2000 Jahre alte Witze. 1 gemeint ist der u.a. bei herodot erwähnte sagenhafte könig sesostris, als dessen urbild auch ramses ii. angesehen wurde.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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