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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 80 -
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80 Tagebücher sich am nachmittage des 4. auf, und so hatten wir am 5. schönes Wet- ter, doch ziemlich starken Wind. nach ungefähr 2 stunden verließen wir die Beyruter straße und wandten uns nordwestlich, hügel auf, hügel ab, über die gebirgskette, welche dicht hinter damascus anfängt, kamen durch das wild romantische thal des Barradastromes, bis wir das gebirge über- stiegen hatten und in das mit dem Antilibanon parallel laufende thal ka- men, welches wir dann nordwärts entlang ritten und endlich in dem am fuße des Antilibanon liegenden dorf Zebdani [an]kamen, wo wir in einem Araberhause übernachteten. unterwegs wurden vor unseren Augen eine schaar maulesel mit kisten, Ballen etc. von einer kleinen truppe drusen ausgeraubt, während sie die unsrigen und uns selbst mit einem höflichen gruße vorüberziehen ließen. europäern thun die drusen, wie man uns ver- sicherte, nie etwas zu leide. Am 6. früh überstiegen wir den Antilibanon bey abwechselndem regen und sonnenschein, fanden ziemlich viel schnee auf dem Wege und eilten dann über die hügel fort, welche die Ausläufer des Antilibanon bilden, an dem äußersten ende desselben, also dem schneebedeckten libanon gerade gegenüber, in einer herrlichen lage liegt Baalbek, wo wir um 5 uhr Abends ankamen. Die Ruinen sind magnifique (Antoninus), mehr Geschmack und kunst hier beysammen als in ganz egypten, dazu diese herrliche lage. Am 7. ritten wir, nachdem wir die ruinen noch einmahl besehen hatten (es war die nacht über und am morgen grimmig kalt, übrigens ein herrli- cher tag), das thal Bekaa, oder coelesyrien, hinab bis Zachle, wo wir wie gestern wieder in einem hause übernachteten, alle diese häuser waren ganz nett und viel reinlicher, als ich erwartete. ich jagte zu Pferde noch ein paar kraniche, ohne jedoch einen zu treffen, ein paar junge ziemlich vulgäre Yankees (ich hatte an dem Meinigen übergenug) ritten mit uns und kamen dann spät am Abende wieder zurück, da sie ihre Bagage etc. verfehlt hatten, wir gaben ihnen zu essen und ließen sie für ihr nachtquartier selbst sorgen. gestern früh nach einem 2stündigen ritte kamen wir an den fuß des li- banon und zugleich wieder an die directe straße nach Beyrut, von hier reg- nete es ohne unterlaß fort, der Berg war mit tiefem schnee bedeckt, ebenso die Wege, und Pferde und maulesel (mit Ausnahme meines Pferdes, das überhaupt ein vortreffliches Thier war) brachen oft durch und stürzten, als es dann abwärts ging, hörte zwar der schnee auf (die wärmere seeluft war schon stark zu spüren), doch wurden die Wege über alle Begriffe schlecht, kurz mit Ausnahme des unvergeßlichen rittes vom 2. dieses monats war es der beschwerlichste tag dieser ganzen mühsamen tour. gegen 3 uhr ka- men wir an einem stattlichen gebäude nebst kirche vorbey: der dragoman sagte, es wäre ein kloster, da es nun heftig regnete, ich bis auf die haut naß und das nachtquartier noch 3 stunden entfernt war, so bestand ich darauf,
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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