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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 111 -
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11131. Mai 1854 energischesten drohungen von Wien ruhig geblieben, und der russische in- trigant kowalewski endlich ausgewiesen worden sey etc. Wir scheinen dem könig otto truppen angebothen zu haben, um ihn gegen die Philhellenen in seinem lande zu schützen, was er aber, selbst von diesem schwindel ergriffen, nicht annahm, wir haben hier wieder mehr glück als verstand gehabt, denn nun hat es die franzosen getroffen, für england die kastanien aus dem feuer zu holen und sich in griechenland zu depopularisiren, und wir können daraus vortheil ziehen, übrigens sind sie bey diesem Anlasse mit einer ganz überflüssigen, unprovocirten und beyspiellosen insolenz und härte vorgegangen, kamen als befreundete truppen, „um den könig zu schützen“, und als sie im hafen waren und der könig ihre unangemessenen forderungen bewilligt hatte, landeten sie, entwaffneten truppen, nahmen schiffe etc. das wird ihnen nicht vergessen werden, die engländer aber lachen ins fäustchen. ich bin immer entschiedener der Ansicht, daß wie jetzt nichts besseres thun können, als was wir thun, rüsten und zuwarten. in der türkey, so- wie in griechenland, gestaltet sich Alles zu unserem, und nur zu unse- rem vortheile, wir brauchen nichts weiter zu thun, als ihn zu benützen und den rechten moment abzuwarten. sind einmahl russen und Alliirte handgemein geworden, der Ausgang mag seyn welcher er will, so werden diese letzteren einsehen, daß sie ohne uns nichts ausrichten können, und dann können wir die Bedingungen dictiren. in unserm interesse liegt es, daß am Ende rußland den kürzeren ziehe, denn was wir bey der ganzen geschichte erreichen wollen und müssen, ist eine freye donau und das Pro- tektorat der donaufürstenthümer. das eben sind concessionen, welche wir nur von rußland, also nur von dem besiegten rußland erhalten können. Wir brauchen uns da weder um die Westmächte noch um Preußen viel zu kümmern, noch uns durch tractate, Allianzen etc. die hände zu binden. die katholiken im königreich griechenland sind ebenfalls unter franzö- sischer Protektion, sowie ihr Bischof in syra, wo der ganze obere theil der stadt katholisch ist – ! – um 1/2 5 nachmittag fuhren wir bey superbem Wetter von corfù ab. Wir haben den russischen generalconsul daselbst sammt seiner fami- lie an Bord. dann seit Athen einen bayerischen gesandtschaftscourier v. niethammer und einen langweiligen schwadronnirenden Arzt dr. kramer aus Wien etc., ein dänischer edelmann aus Jütland ist seit constantinopel mein hauptsächlichster umgang. triest 31. may der vorgestrige tag war der unangenehmste meiner reise. Wir hatten bey- nahe den ganzen tag und die folgende nacht einen heftigen sturm, sci-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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