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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 113 -
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1137. Juni 1854 fahren, risum teneatis amici, könnte aber doch ein drohendes Précédent für die deutsche einheit werden. es zeigt sich immer mehr, wie halt- und bodenlos die Welt wird, sobald man einmal den Boden des rechts (und wäre es auch nur des formellen rechts) verlassen hat. es ist eine allgemeine revolution wider das recht, welche jetzt durch die Welt geht, begonnen durch liberale und demokraten im Jahre 1848, ausgebeutet in brutaler, weit ärgerer Weise durch die re- gierungen seit 1849, seit die regierungen sich gegen das recht der völker empört und dieses niedergetreten haben, wenden sie sich nun gegeneinan- der und zerfleischen sich unter sich wie wilde Bestien. Vorgänge wie die in Athen und die russischen gewaltacte gegen die türkey stellen Alles in frage, was dem rechte und dem herkommen erworben schien. [triest] 2. Juny heute Abend reise ich ab, übernachte morgen in grätz, wohin ich mir frank bestellt habe, um wieder einmahl zu hören, quid novi in steyermark und Provinzen, und bin übermorgen in Wien. gestern aß ich bey eichhofs, einer tochter tichy’s, mit cordon und einer hübschen frau v. rettmeyr, eine französinn, nachher fuhren wir nach s. Andrea, saßen dann beym café tommaso und gingen dann sammt und sonders in eine elende deutsche kasperliade im filodrammatico, ein vor- geschmack von Wien, wann werden diese Possenreißereyen aufhören zu gefallen? Auch Polizeydirector Wagner, derselbe, der mir im november meinen Jahrespassirschein mit gewalt abnahm, weil niemand zwey rei- sedocumente zur selben Zeit besitzen dürfe, war da, ein aufgeklärt thuen- der österreichischer Bureaukrat, mir die allerzuwiderste sorte. der lloyd hat mir bey Abrechnung seines creditbriefes auf wirklich sehr noble Weise die cursdifferenz zwischen november (da ich mein geld er- legte) und jetzt vergütet, das gefällt mir, es ist übrigens das grandioseste etablissement der monarchie, vielleicht das einzige, worauf ein oesterrei- cher im Auslande stolz seyn darf, da weht ein ganz anderer geist. Wien 7. Juny Am letzten tage meines Aufenthalts in triest regnete es beynahe fortwäh- rend. Wimpffen sah ich nicht, da er bey meiner Abreise noch nicht ange- kommen war. Am 2. Abends 8 uhr fuhr ich ab, im cabriolet des couriers, war morgens in laibach und um 1/2 6 des nachmittags in gratz. frank sah ich nicht, da er meinen Brief zu spät erhielt, ich habe hier von ihm Antwort bekommen. dagegen stieg in der station strass marinelli ein, welchen ich in cairo gesehen hatte, und freute sich sehr, mich zu treffen.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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