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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 116 -
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Tagebücher116 glaubte, und Alle, die darum wissen oder es jetzt erfahren, mißbilligen sie laut und namentlich, daß man mir auch jetzt noch verwehren will, zum kaiser zu gehen. im ganzen, glaube ich, ist die sache auf gutem Wege, habe ich den schaden, so werden andere den spott davon haben. Wien 16. Juny 1854 das Wetter ist beyspiellos schlecht für diese Jahreszeit, kühl und bisher auch nicht ein tag ohne regen, ich kann daher sehr wenig im freyen seyn und habe bisher ein einziges mahl nach alter gewohnheit im Paradiesgar- ten frühstücken können. die Abende bringe ich, als wäre es Winter, nothge- drungen meist im theater zu. die italienische oper ist noch da und ziemlich gut. gestern war ich auf der mauer1 bey elise Biedermann, ein paar Abende habe ich bey der schönen frau v. neuwall zugebracht, welche übrigens jetzt auch fortgeht. Auch mathilde Berchtold ist auf der durchreise hier, und mad. oustinoff, die sich für den sommer in Baden etablirt, im übrigen ist die gesellschaft schon beynahe ganz verschwunden. m[arie] m[eixner] habe ich auch wieder gesehen, schöner, ruhiger und durch die ehe in mancher Bezie- hung zu ihrem vortheile verändert, wir waren heute zusammen in meidling, leider ist ihr sohn im Jänner gestorben, das hat mich betrübt, obwol ich den armen kleinen nie gesehen habe. der kaiser ist seit 2 tagen zurück und machte gestern sammt der kaise- rinn die frohnleichnamsprocession mit, ich wollte sie von den fenstern m. Berchtolds ansehen, gerieth aber in das gedränge und sah Alles, nur nicht die kaiserinn, die ich eben sehen wollte. Wegen meiner Angelegenheit nichts neues, in ein paar tagen will ich bey lanckoronski Antwort holen. übrigens ist diese Affaire, wie ich nach und nach erfahre, namentlich in den eigentlich politischen kreisen und in der Bureaukratie sehr bekannt und viel bespro- chen worden und hat, da man sie allgemein meiner vormärzlichen Autorschaft zuschreibt, sehr viel Aufsehen, mißbilligung und Besorgnisse erregt, auch deßhalb weil es das erste Beyspiel ist, wo sogar über den 13. märz [1848] zu- rückgegangen wurde. ich habe neulich über diesen gegenstand und Alles, was dazu gehört, eine lange conversation mit öttl gehabt, dem ich mein vorha- ben, im Auslande Beschäftigung zu suchen, absichtlich mit theilte. Auch War- rens sprach mir neulich davon, als ich ihn aufsuchte, um ihm meine Zustim- mung zu der haltung des lloyd in der türkischen frage auszudrücken und dabey zugleich etwas über die geheimen springfedern zu erfahren, die dabey thätig waren und sind. Bach scheint dabey im vordergrunde zu stehen. die russen sammeln sich in der moldau und räumen die Wallachey all- mählig ganz, man scheint hier unter dem eindrucke zu seyn, als geschähe 1 die ortschaft mauer im südwesten Wiens (1892 bzw. 1938 eingemeindet).
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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