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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 162 -
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Tagebücher162 und halte den krieg für unausweichlich und nahe bevorstehend, in frank- furt haben wir eine schlappe erlitten, da die unverweilte mobilisirung ab- gelehnt worden ist, wird diese neuerlichste russische demonstration die deutschen fürsten eines Besseren belehren? mathilde Berchtold ist hier, ihr mann sterbend.1 gabrielle ist heute früh nach ofen abgereist, für mich ein großer verlust. [Wien] 19. februar lord John russell soll als specialbevollmächtigter zu den conferenzen kom- men, eine höchst sonderbare Wahl, geschieht wohl auch nur, um ihn aus england zu entfernen,2 seit ein paar tagen zweifelt man übrigens wieder an seiner hierherkunft, überhaupt an dem Zustandekommen von confe- renzen, wozu auch, da an ein resultat derselben nicht zu denken ist? Weder england noch frankreich, und dieses letztere, welches sich jetzt lediglich auf seine Armée stützt, noch viel weniger, können bey den gegenwärtigen misérablen resultaten des feldzuges etwas Wesentliches von ihren for- derungen ablassen, und ebensowenig kann und wird es rußland, übrigens gewinnt frankreich respective Bourqueney hier täglich mehr terrain und läuft england den rang ab, welches so schlecht als möglich repraesentirt ist. Westmoreland ist ein stümper und sein ganzes Personale um nichts besser als er. mrs. norton, die jetzt wieder in london ist, schreibt mir ziem- lich fleißig über diese und andere Gegenstände.3 Warrens wird vom 25. angefangen eine neue Zeitung herausgeben.4 man spricht von dem bevorstehenden sturze kempen’s, er stirbt an seiner rus- senfreundlichkeit und an der unterdrückung des lloyd,5 so entstehen und wachsen allmälig die moralischen momente, in diesem falle die macht der Presse und der öffentlichen meinung. 1 graf Anton Berchtold starb erst 1875. 2 tatsächlich übernahm lord John russell, Außenminister des im Jänner 1855 zurückgetre- tenen koalitionskabinetts Aberdeen und nach dem Austritt der Peeliten aus der neuen re- gierung Palmerston ab 23. februar kolonialminister, die leitung der britischen delegation der am 15.3.1855 offiziell eröffneten Wiener Konferenzen. 3 Die Briefe Caroline Nortons an Andrian befinden sich mit einer Ausnahme (in K. 114, Um- schlag 663) in k. 115, umschlag 666. 4 An stelle des verbotenen lloyd (vgl. eintrag v. 27.12.1854) gab eduard Warrens ab 25.2.1855 die „österreichische Zeitung“ heraus. 5 Zu einer Ablöse von Polizeiminister frh. Johann v. kempen kam es nicht, er blieb bis 1859 im Amt. An seine schwester gabrielle schrieb Andrian am 21.2.1855 (k. 114, umschlag 662): „on prétend que kempen chancelle, und wenn man bey uns so etwas sagt, so wird es immer nach einiger Zeit wahr, die russenfreundlichkeit bricht ihm den hals und mehr als dieses sein verboth des lloyd, an diesem geht er zu grunde, das ist auch wieder ein Beleg für die sonderbarkeit unserer Zustände.“
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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