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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 192 -
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Tagebücher192 mittheilung wegen Peto’s Anboth damals noch nicht erhalten. ich bin übri- gens ganz zufrieden, daß ich auf diese Art einige Wochen freyheit habe, und werde wohl noch bis ende dieses monats hier bleiben, was ich dann thue, wird von umständen abhängen. samwer, der 1848 in der schleswigholsteinschen sache bey mir in london und frankfurt war, schrieb mir vor ein paar tagen, um mich nach coburg, wo er jetzt in diensten des herzogs ist, einzuladen. ich war schon in Wien durch morier darauf vorbereitet worden und will jedenfalls kommen. ich hoffe, dort den herzog zu sehen, und hätte manches zu sagen und zu hören. meine cur hat bis jetzt noch keine bedeutenden erfolge gehabt, freylich fehlte mir auch nicht viel, doch fühle ich mich im ganzen sehr wohl und frisch, seit gestern steigt mir der rákoczy1 ein bischen zu kopfe, das ruhige leben, die gemüthliche langeweile und das den ganzen tag an der luft seyn sagt mir sehr zu, auch mein humor hat sehr gewonnen. Politisch nichts neues. respekt und guten nahmen haben wir vor aller Welt eingebüßt, selbst vor den kleinen deutschen regierungen. [Bad kissingen] 21. Juli seit einigen tagen haben wir beynahe fortwährend schlechtes Wetter, was hier doppelt unangenehm, eigentlich warme schöne tage habe ich bisher hier kaum einen oder zwey verlebt, die meisten anderen waren kühl und ver- änderlich mit vorübergehenden gewittern und regenschauern, welche hier in einem nu da sind und ebenso wieder vorbeyziehen. erlaubt es das Wetter, so bin ich den ganz tag im freyen, trinke von 1/2 7 bis nach 8 uhr meine 5 halben gläser rákoczy, frühstücke dann in der Bellevue im freyen und bin überhaupt fast nie zuhause, als wenn ich Briefe schreiben muß. gebadet habe ich erst 3mahl, weil es mich langweilt und im trinken, wie ich glaube, denn doch die hauptsache liegt, um 1 uhr setze ich mich an die langweilige tabledhôte im russischen hofe, die bis 1/2 3, oft bis 3 währt, meine tischnachbarn sind schwarzenberg, huniady etc. nachmit- tags machen wir meistens Parthieen nach der saline, dem seehof etc., wo caffeh getrunken wird, dann wird noch, bis es dunkel wird, mit den damen auf der Promenade gesessen, und dann soupire ich mit huniady im kur- saale, um 10 bin ich meistens zu hause. so geht es einen tag wie den andern, mir ist dieses leben recht bequem und angenehm. unsere coterie ist sehr klein, außer den bereits früher ge- nannten nur noch herr und frau v. friesen, seit ein paar tagen gräfinn Pourtalès, die tochter von clotilde lottum mit ihrem manne, dann, jedoch 1 eine der Bad kissinger heilquellen.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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