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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 221 -
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22119. Oktober 1855 Außer der familie Blittersdorf habe ich hier noch Jochmus gesehen, der hier im hause wohnt, den ich zuletzt in cairo gesehen, er erzählte mir vieles über die hier und an den kleinen deutschen höfen herrschende stim- mung, diese letzteren sind wie natürlich ultrarussisch, daher hat in diesem Augenblicke Preußen entschieden das übergewicht über uns in deutsch- land, grand bien lui fasse. so eben erhalte ich Blittersdorfs telegraphische Antwort, er kömmt diese nacht an. Wien 19. october 1855 Am 13. verbrachte ich den vormittag mit unterredungen mit Blittersdorf und seinem geschäftsfreunde, dem Banquier erlanger, und wir brachten die sache wegen ihrer Betheiligung an dem eisenbahnunternehmen mit 10 millionen francs ins reine. großes vertrauen in Bruck und seine neuesten finanzoperationen fand ich weder dort noch in Paris. nach tische fuhr ich noch einen Augenblick zu clotilde koch, welche sich sehr über meinen Be- such freute und mir viel von heinrich gagern erzählte, das elend und die zunehmende politische und finanzielle Zerrüttung in der rhein- und mainge- gend, welches sie aus vielfacher geschäftlicher Berührung genau kennt, schil- derte sie mir in ergreifender Weise. von ihrer Begeisterung für kaiser franz Joseph, welche sie weiß gott wo eingesogen hat, suchte ich sie zu curiren. um 5 uhr verließ ich frankfurt. Alfred Potocki und seine frau reisten mit mir. Am 14. früh waren wir in leipzig, mittags in dresden, Abends in Prag und am 15. um 8 uhr des morgens hier. ich sah Bruck noch am selben tage, wir besprachen vorläufig und ziem- lich oberflächlich die von talabot & c. gestellten Bedingungen und nament- lich den hauptpunkt: die theilnahme des staates mit 1/3, über das Princip selbst sprach er sich nicht aus, noch war es meine Absicht, ihn dazu zu drän- gen, sondern fand nur die daran geknüpften Bedingungen (daß der staat erst dann in den Zinsengenuß eintreten solle, wenn die Actionäre 7% reali- sirt haben würden) drückend. übrigens weiß ich, daß man höchsten ortes, namentlich daß der kaiser selbst das Zustandekommen der Westbahn mit großer ungeduld erwartet, und zwar vornehmlich aus strategischen gründen. vor der hand kann ich nichts Anderes thun, als die Ankunft des ingéni- eurs michel abwarten, welchen mir talabot bis längstens morgen verspro- chen hat, und der die Pläne, détails etc. prüfen soll, welche von der regie- rung, und zwar vom ingenieur Bolze, gearbeitet worden sind, ich habe mich deßhalb mit diesem in verbindung gesetzt. Auch ein anderer Bevollmächtigter talabot & c.’s, ein ingénieur d. Bieg- ler, welcher schon seit monathen wegen der übernahme der italienischen
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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