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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 222 -
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Tagebücher222 Bahnen (in gesellschaft mit rothschild) hier ist, wurde von seinen Princi- palen an mich gewiesen und war schon ein paar mahle bey mir, die sache scheint auf gutem Wege zu seyn, da die gesellschaft sich erbothen hat, die hälfte der summe sogleich zu erlegen, ein Anerbieten, welches natürlich bey der jetzigen finanzlage unserer regierung äußerst lockend ist. da es ungefähr dieselben leute sind, welche für die Westbahn in unterhandlung treten, so hoffe ich, daß dieses italienische unternehmen auch das meinige fördern werde. ich habe übrigens gleich bey meiner Ankunft eine unangenehme sache beyzulegen gehabt. Blühdorn nämlich, den die herren in london und Pa- ris etwas cavalièrement beyseite geschoben haben, um die vollmachten etc. mir zu übertragen, hat hier feuer und flammen gespieen, ist zu Bruck und cordon gelaufen, um sich über uzielli und auch über mich zu beschweren, hat erklärt, mit dieser sache nichts mehr zu thun haben zu wollen (nous ne demandons pas mieux), und scheint nun ein erbitterter und bösartiger feind geworden zu seyn. mir war die ganze geschichte unangenehm, weil ich nicht in die mäuler dieses Börsengesindels kommen mag, und wollte da- her mit Blühdorn darüber mich directe verständigen. cordon aber wider- rieth es mir, indem bey seiner jetzigen leidenschaftlichkeit eine ruhige Aus- einandersetzung nicht zu erwarten sey, so sprach ich denn mit Blühdorns geschäftsfreunde, einem herrn homberg, erzählte ihm den ganzen hergang der sache und wie ich zu meiner jetzigen stellung gekommen sey, ohne sie je weder ambitionirt noch verlangt zu haben, und überließ ihm das Weitere. dabey wird es nun wohl auch bleiben, mir aber ist der ganze vorgang fatal, weil ich selbst den schein einer Zweydeutigkeit oder Jüdeley namentlich in geldsachen fürchte. mir ist überhaupt diese ganze Wirthschaft, in welche Bruck mich hinein gedrängt hat, widerwärtig, während die Anderen große (oder auch kleine) Politik treiben oder ehrlich mit den Waffen dreinschlagen, soll ich mit allen robert macaires, mit der ganzen Judencanaille von europa jüdeln und schachern. – – – das widersteht [sic] mir, und ich verliere dabey am ende ehre und guten nahmen. Brucks finanzoperationen liegen in den geburtswehen, wie ich fürchte, wird die eine schlechter ausfallen als die Andere. Zuerst soll die hypothe- kenbank und zwar als ein departement der nationalbank!! ins leben treten mit 35 millionen fl silber als capital, ein Pappenstiel für eine so große mon- archie, abgesehen davon, daß jede hypothekenbank auf einer anderen Basis als der einer wechselseitigen Pfandbriefanstalt, wie in schlesien, galizien etc. nichts nütze ist. hierauf soll rothschild, hinter welchem fürst schwar- zenberg, fürstenberg, lobkowitz und andere große böhmische gutsbesitzer stehen, einen crédit mobilier gründen, wozu diese gutsbesitzer ihre beyzu- tragenden fonds eben erst aus jener hypothekenbank werden entnehmen
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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