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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 227 -
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2271. November 1855 rigens ist dieses wieder ein Beleg mehr für den Zwiespalt und die Zerris- senheit im schooße des ministeriums, welche immer offenkundiger wird. Auch doblhoff, welchen ich leider nur einen Augenblick, gerade vor seiner rückreise nach dem haag, sprach, jammerte mir über diese zunehmende rathlosigkeit und die trostlosen Zustände, das kann noch ein, zwey Jahre so fortgehen, länger nicht, das sehen nach und nach selbst die ein, welche noch vor kurzem Alles vortrefflich fanden. die russen erhalten einen schlag um den anderen, und der friede ist ent- fernter als je. das Wetter ist herrlich, die stadt leer und langweilig. [Wien] 1. november michel hat in diesen tagen die Bahnstrecke von hier bis sct. Pölten bereist, ist jetzt wieder hier, um die nöthigen materialien zu sammeln, und gedenkt am 5. abzureisen, die Bahnlinie über linz bis salzburg und dann weiter bis münchen zu verfolgen und von dort nach Paris zurückzukehren, wo er kaum vor dem 20. anlangen wird. dort wird er seinen generalbericht an talabot erstellen, so daß ich gegen ende des monaths erwarte, von diesem seine end- liche entschließung zu erfahren, und wenn diese, wie ich nicht einen Augen- blick zweifle, für die fortsetzung des unternehmens (eines der brillantesten dieser Art, welche je vorgekommen) ausfällt, mit den officiellen schritten bey der regierung beauftragt zu werden. ich habe talabot so eben ein state- ment über den gegenwärtigen stand der sache geschickt, es gibt mehrere concurrirende Bewerber. Blühdorn arbeitet als boshafter maulwurf im stil- len, rothschild suchte mich neulich auszuholen und dürfte ebenfalls gegen uns wirken, da er eine Bahn am linken donauufer (der nordbahn halber) im sinne hat,1 welche übrigens von der regierung nicht autorisirt werden dürfte, ich habe daher talabot vorgestellt, daß es dringend nothwendig sey, unverzüglich einen positiven schritt zu machen und die Bauconcession zu verlangen, daß die regierung ceteris paribus uns den vorzug geben wird, dafür bürge ich, ist es doch in ihrem interesse, mit angesehenen bewährten namen, welche ihr auch für die Zukunft den französisch-englischen markt öffnen, abzuschließen. es rührt sich bey uns von allen seiten. cordon, sina, eskeles etc. traci- ren die Bahn ofen-kanischa-marburg, eine belgische gesellschaft bewirbt sich um die linie tarnow-kaschau, ein paar ungarische sind ebenfalls in thätigkeit, kurz es ist ein erfreuliches leben, leider nur auf diesem felde. der nächstens ins leben tretende crédit mobilier beschäftigt die Aufmerk- samkeit sehr, Bruck scheint mir dabey eine thätigkeit zuwenden zu wollen, 1 hauptaktionär der kaiser-ferdinand-nordbahn war das Bankhaus rothschild.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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