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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 256 -
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Tagebücher256 unser verwaltungsrath hält fleißig sitzungen,1 kömmt aber nicht viel vor- wärts, die Presse greift uns beynahe tagtäglich kräftig an, worüber ein theil der herren, namentlich Wickenburg und das elende subjekt merk ihren kopf und ihr Phlegma verlieren und zu allen möglichen Behörden laufen, die leute sprechen von freyer Presse, können sie aber nicht vertragen. strate- gische, politische, persönliche rücksichten etc. mengen sich hierzulande in Alles und machen die einfachsten dinge schwer und verwickelt. [Wien] 23. April die geldklemme, die verlegenheit der industriellen und producirenden geschäftswelt war noch nie so groß als jetzt, da sich alle kapitalien auf spiel und Börse werfen, der kredit steht eigentlich ganz still, die sparkassen wer- den geplündert, um das geld in die Agiotage zu werfen. Aus lauter hast, der inländischen Production Absatzwege zu öffnen, richtet Bruck diese Pro- duction selbst zu grunde, und die creditanstalt, die nichts als ein großes schacherinstitut ist, trägt nach kräften dazu bey. Auch zeigen sich schon hie und da vorbothen einer beginnenden reaktion gegen diese schwindelwirth- schaft. Bruck ist ganz in den händen rothschilds, welcher ein habsüchtiger, unverläßlicher, beschränkter Jude von der miserablesten gattung ist. ich bin der meinung: wenn Bruck sich nicht eine politische Partey schafft, so wird er über kurz oder lang mit schmach abtreten müssen, thut er dieses, so wird er im schlimmsten falle wenigsten in ehren fallen. ich glaube aber nicht, daß er es thun wird, denn er hat für nichts sinn als für geld und spe- culation, und die ehrlichen leute ziehen sich immer mehr von ihm zurück. es herrscht eine beyspiellose dürre und Wassermangel, wir haben noch immer keinen regen gehabt, dessenungeachtet ist die vegetation schon viel weiter fortgeschritten als gewöhnlich um diese Zeit. [Wien] 4. may Bis vor einigen tagen hatten wir eine wahre July hitze, 22–23° r. im schat- ten, seit 1. dieses monats ist es kühl, windig und regnerisch geworden, je- doch hat es noch immer nur sehr wenig geregnet, daher Wassermangel, dürre und beyspiellos niedriger Wasserstand, welcher, da bey dem verflos- senen trockenen Winter nur sehr wenig schnee auf den Bergen liegt, mehr oder weniger wohl den ganzen sommer anhalten wird. dennoch ist es schon ganz grün wie seit Jahren nicht um diese Jahreszeit. Wahl wegen der Westbahn sehr gnädig geäußert, und daß du daher hoffst, es sey ein loch gebrochen.“ 1 der verwaltungsrat der Westbahn, am 31.7.1856 berichtet Andrian über seine Bestellung zum vizepräsidenten.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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