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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 282 -
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Tagebücher282 sagen läßt: er hat nämlich die 5 in lombardo-venezien wohnhaften verwal- tungsräthe mit dem empfange etc. beauftragt. ich meinerseits hatte mir mittlerweilen die sache näher überlegt und be- schlossen, die sendung (welche mir übrigens nach meiner stellung als Prä- sidentenstellvertreter, sobald Zichy nicht selbst erscheinen kann oder will, statutenmäßig gebührt, ja sogar Pflicht ist) anzunehmen, ja sogar darauf zu bestehen, solange ich nicht das ausdrückliche Wort des kaisers: daß er mich nicht zu sehen wünsche, vernommen hätte. Wie ich grünne kenne, kann seine gegen Zichy gemachte Äußerung sehr wohl ein bloßes geschwätz gewe- sen seyn, ein solcher kaiserlicher Befehl wäre also höchst wahrscheinlich nie ergangen, und ein finsteres gesicht hätte ich ruhig zu den Akten genommen. Andererseits konnte ebenso gut eine Annäherung daraus entstehen. dieses ist nun durch jene neue combination Zichys vereitelt, je ne m’en soucie pas beaucoup, doch hätte ich grund, mich über Zichy zu beklagen. [Wien] 22. oktober Aus den halsschmerzen, welche ich von Paris mitgebracht und vernachläs- sigt hatte, ist eine nicht unbedeutende halsentzündung, mit fieber verbun- den, entstanden, welche mich durch 3–4 tage zu hause festhielt. Wurm und seine homöopathische Behandlung stellten mich in dieser vergleichsweise kurzen Zeit wieder her, doch bin ich noch immer reconvalescent und muß mich vor einem rückfalle in Acht nehmen. übrigens habe ich gerade jetzt die verschiedensten dinge zu thun, erstlich meine neue Wohnung einzurichten, in welche ich in den letzten tagen dieses monats einzuziehen hoffe, und das ist keine kleine Arbeit. diezel ist vor etwa 8 tagen hier angekommen, und ich habe ihn proviso- risch bey der italienischen gesellschaft eintreten lassen, ich muß nun dafür sorgen, daß er allmälig bey derselben festen fuß fasse und sich eine seinen fähigkeiten angemessene geltung verschaffe, er ist etwas unbeholfen und allzu deutsch bescheiden, und allerdings ist seine Befähigung gerade bey ei- ner eisenbahngesellschaft am schwierigsten zu utilisiren, doch wird sich das finden. größere Bedenken erregt bey mir die frage: wie sich die Polizey ihm gegenüber verhalten werde? denn bekannt sind sein nahme und seine An- tecedentien auf derselben, man hat ihm, als er sich seiner Aufenthaltskarte wegen daselbst meldete, davon gesprochen und ihn äußerst zuvorkommend behandelt, seine österreichische richtung während des letzten kriegs, na- mentlich aber seine (freylich von einem ganz anderen standpunkte, nämlich dem der individuellen freyheit ausgehenden) vertheidigung des concorda- tes hat ihm hier manche freunde erworben, so daß ich mich ebenso sehr vor diesen wie vor etwaigen feinden für ihn fürchte, denn die Avancen einer gewissen Parthey (auf welche diezel als ein ganz gesinnungsfester mensch
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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