Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 290 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 290 - in „Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III

Bild der Seite - 290 -

Bild der Seite - 290 - in „Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III

Text der Seite - 290 -

Tagebücher290 ersatz für das, was ich mit ihm vorhatte, und was er, wenn ich ihn bey mir behalten hätte, hätte leisten können, er besitzt eine äußerst gewandte feder, hatte sich wunderbar schnell in meine ideen hineingefunden, oder vielmehr sie stimmten mit den seinigen in den meisten stücken überein, so daß er für mich im höchsten grade brauchbar gewesen wäre und auch noch seyn wird, freylich in geringerem maaße, als wenn es ihm möglich gewesen wäre, hier zu bleiben. er hat mir bisher bereits manche vortreffliche Artikel für den Wanderer geliefert, die auch schon bedeutenden Anklang gefunden haben. die umwandlung des Wanderers zu einem organe meiner ideen geht nicht ohne schwierigkeiten vor sich, zuförderst die eigenthümliche lage des Blattes, welches de facto einem banquerotten und beschränkten verle- ger (sommer), de jure und officiell dem ganz unbedeutenden und hasenfü- ßigen seyfried gehört, dann die unklarheit des hauptredacteurs,1 welcher sich von einem gewissen verwaschenen bürgerlichen liberalismus à la 1848 nicht recht los machen kann, endlich der umstand, dass ich bis jetzt aus der Provinz noch gar keine unterstützung erhalten habe. das Alles kann erst langsam, wenn überhaupt, ins reine gebracht werden. Wir haben Anfangs dieses monats einen außerordentlich starken, bey- nahe 8 tage lang dauernden schneefall gehabt, hierauf thauwetter, so daß der schnee hier größtentheils verschwunden ist, jetzt ist es ziemlich kalt, und Alles deutet auf einen strengen Winter. gabrielle ist seit 14 tagen in Böhmen, kömmt aber heute zurück und will noch bis mitte Jänner hier blei- ben, ehe sie nach ofen einrückt. ich bin in meinen beyden eisenbahngesellschaften ziemlich beschäftigt und habe die genugthuung, daß mein einfluß in beyden der überwiegende ist, in der italienischen durch das innige einvernehmen zwischen feri Zichy und mir, in der anderen im entgegengesetzten sinne, nämlich gegen den gu- ten Wickenburg, dessen büreaukratische und beschränkte richtung so sehr überhandnimmt, dass sogar schon Bruck sich an mich gewendet hat, um die- sen zu paralysiren. nebstdem bin ich zum Ausschußmitgliede der nunmehr constituirten geographischen gesellschaft erwählt worden, und auch dieß gibt mir manches zu thun, sitzungen, comités etc.2 An Beschäftigung fehlt es daher nicht. meine soiréen habe ich frischweg begonnen und den don- nerstag dazu gewählt, doch gehe ich mit meinen einladungen behutsam vor, um nicht zu disparate elemente gleich im Anfange in contact zu bringen, das kann nur allmälig, und wenn die Zahl der gäste eine größere geworden 1 chefredakteur des Wanderer war moritz grass. 2 Zur gründung der k.k. geographischen gesellschaft vgl. eintrag v. 8.12.1855. Andrian wurde in der konstituierenden sitzung am 4.11.1856 in den Ausschuss der gesellschaft gewählt.
zurück zum  Buch „Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III"
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“