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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 308 -
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Tagebücher308 es wäre unnütz und unklug, sich jetzt mit den leuten zu zanken, mit denen man einstweilen und bis auf einen gewissen Punkt gemeinschaftliche sache macht. [Wien] 8 may meine hauptthätigkeit concentrirt sich jetzt in der italienischen eisenbahn- gesellschaft, deren leitung mir immer mehr zufällt. f. Zichy ist gestern an- gekommen, um 8–10 tage hier zu bleiben und dann mit dem erzherzog die reise nach england und Brüssel anzutreten. so bleibt mir das ganze über- lassen, und namentlich das Wichtigste: die generalversammlung und die negotiationen, welche ende dieses monats bey der Ankunft unserer franzö- sischen und englischen concessionaire wegen übernahme der südbahn be- ginnen werden. ich will mir nun das recht beylegen lassen, mir einen stell- vor sich geht, nirgends üppiger ist, als wo sie auf naturgemäßem Wege erfolgt. es ist ein und dasselbe Blut, welches durch den ganzen körper von und zum herzen strömt und der ganze Körper empfindet es, wenn der Kreislauf an einem Puncte ins Stocken geräth; auch das wird und muß erkannt werden!“ Am 11.4.1857, morgenblatt, erschien darauf ein Ar- tikel „Aus Böhmen. Zur centralisationsfrage“, mit dem laut einer redaktionsanmerkung nicht gegen den früheren Artikel polemisiert werden solle, sondern dessen Ziel es sei, „einer debatte die schranken zu öffnen, welche an sich von zu hervortretender und einschnei- dender Bedeutung ist, als daß sie nicht nach einer ernsten erörterung verlangte.“ darin wird den ungarischen forderungen nach zentraler verwaltung und Wiederherstellung der früheren grenzen des königreichs eine Absage erteilt: „so können wir uns des gedankens nicht erwehren, daß damit weder die erhaltung der nationalität und sprache noch die bessere und wohlfeilere verwaltung, sondern lediglich die Wiederherstellung einer staat- lichen sonderstellung, eines staates im staate angestrebt wird, mit welcher (wie einmal jetzt die dinge stehen) die einheit der monarchie unvereinbar ist. die verwaltungsformen […] können in einem staate, unbeschadet seiner einheit, mannigfache sein – aber Politik darf nur aus einem centrum getrieben werden.“ in einem dritten Artikel v. 17.4.1857, morgenblatt, „Aus ungarn. Zur centralisationsfrage“ wird darauf repliziert, indem betont wird, es gehe nur um eine administrative dezentralisation: „man sagt, die monarchie lasse sich nur im Wege der Centralisation zu einem festen Ganzen zusammenkitten; die in Folge ihrer inneren verschiedenheit centrifugalen elemente, aus welchen die Bevölkerung des reiches besteht, müssen durch eine noch mächtigere centripetale kraft dem gemeinsamen mittelpuncte zugelenkt und vor dem Auseinanderfallen bewahrt werden. […] sollte jener grundsatz, der für ein größeres territorium gilt, für ein kleineres nicht gelten? sollten nicht auch die einzelnen theile der monarchie, welche, was die heterogeneität der Bevöl- kerung betrifft, ein getreues spiegelbild des gesammten reiches liefern, nicht auf demsel- ben Wege zu kräftigen und in compacte massen zu formen sein, wie dies für die gesammt- monarchie angestrebt wird, d.h. auf dem Wege der centralisation, welche den einzelnen kronländern näher liegende mittelpuncte schafft und so viel selbstständigkeit gewährt, als mit der einheit der monarchie verträglich ist? und wird dann durch eine solche kräfti- gung der theile nicht mittelbar auch das große ganze gekräftigt?“ dies wäre der Weg, auf dem „jeder Wunsch nach einer sonderstellung gründlich beseitigt und eine wahre, innere einheit, eine reine volltönige harmonie am sichersten zu erzielen ist.“
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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