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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 321 -
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3218. August 1857 Pforte förmlich abgebrochen.1 Werden wir fest bleiben? und wird england uns unterstützen? ich hoffe Beydes, obwohl ich dessen nicht so ganz sicher bin. Buol ist ein hasenfuß, der kaiser hat noch immer eine instinctive Anti- pathie (zu einer klaren Ansicht ist er nicht fähig) gegen england, und dieses weiß Beydes und braucht jetzt frankreich mehr als je. gerade jetzt wäre der Augenblick, um unsere Allianz mit england so éclatant als möglich vor der Welt zu constatiren. die unwürdigste rolle aber spielt Preußen, dieser Jam- merstaat, und wird es schwer büßen. daß die finanziellen verhältnisse unter diesen umständen immer schlechter werden müssen, versteht sich, bey uns kömmt noch die bodenlose unwirthschaft und verschleuderung dazu, und Bruck verschlimmert seine lage noch durch halsbrecherische und verfehlte operationen, er will die curse der industriepapiere halten und bürdet sich dadurch ganz ohne noth unerschwingliche lasten auf. die 15 millionen Westbahnactien, die er uns zwang zurückzukaufen, sind nun erschöpft, und um den curs derselben zu halten, wird er nun selber kaufen müssen und am ende trotz aller gebrach- ten opfer doch nichts erreichen. Wie kann man auch verlangen, daß ein 5% industriepapier al pari stehe, wenn die 5% métalliques auf 82 sind? Wickenburg ist seit ein paar tagen zurück und hat die leitung der West- bahn wieder übernommen. feri Zichy ist ebenfalls mit dem jungen ehepaare erzherzog ferdinand max und charlotte von Brüssel hier angekommen und geht nun définitement und mit seiner familie nach italien.2 Während mei- ner Abwesenheit wird bey der lombardischvenezianischen gesellschaft ein stillstand eintreten, um so mehr als auch Biegler auf 5–6 Wochen über Paris nach toscana geht, um wegen des Ankaufes der toskanischen Bahnen, wel- cher von seite der hiesigen regierung sehr gewünscht wird, zu unterhan- deln. im october werden wir dann hier wegen erwerbung der triesterbahn verhandeln und die tyroler sowie die kroatische Bahn mit in den kauf neh- men müssen, diese unternehmung gewinnt eine colossale Ausdehnung. Bruck hat meine idee wegen eines den engländern anzubiethenden Au- xiliarcorps für ostindien geeigneten ortes vorgebracht, daß er mit Wärme 1 Auslöser der krise war die forderung, dass die in der moldau durchgeführten Wahlen an- nulliert und mit revidierten Wählerlisten wiederholt werden müssten. den hintergrund bildete die von diesen staaten forcierte union der donaufürstentümer, die von österreich und england abgelehnt wurde. Zum Abbruch der Beziehungen kam es nicht, ende August stimmte die türkei der Annullierung der Wahlen zu. 2 erzherzog ferdinand max, der jüngere Bruder des kaisers und generalgouverneur in mailand, und Prinzessin charlotte, tochter des belgischen königs leopold, hatten am 27.7.1857 in Brüssel geheiratet. graf franz (ferenc) Zichy, Präsident der Actien-gesell- schaft der lombardisch-venetianischen eisenbahnen, war seit ende märz 1857 obersthof- meister des erzherzogs.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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