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vom 23.12.2021, aktuelle Version,

KkStB 180

kkStB 180 / kkStB 180.500 / SB 180 / BBÖ 180 / ČSD 523.0 / FS 477 / JDŽ 135 / PKP Tw11 / CFR 180
Technische Daten
180.01–94 180.95–181 180.500–503 180.504 180.505–557
Bauart E n2v E h2v
Zylinder-Ø 560/850 mm
Kolbenhub 632 mm
Treibrad-Ø 1258 mm
Laufrad-Ø vorne
Laufrad-Ø hinten
fester Radstand 2.800 mm
Gesamtradstand 5.600 mm
Gesamtradstand mit Tender 12.546 mm
Anzahl d. Rohre 264
Heizfl. d. Rohre 190,0 m² 134,5 m² 190,3 m²
Heizfl. d. Feuerbüchse 13,0 m² 12,0 m²
Überhitzerfläche 55,0 m² 7,1 m²
Rostfl. 3,00 m² 3,42 m²
Dampfdruck 13/14
Tender 9, 56, 156, 256, 76, 86, 88
Gewicht (leer) 59,0 t 60,0 t 60,9 t 60,0 t
Adhäsionsgewicht 65,7 t 66,5 t
Dienstgewicht 65,7 t 66,5 t
Länge 17,282 m
Höhe 4,570 m
Vmax 50 km/h

Die Dampflokomotivreihe kkStB 180 war eine Güterzug-Schlepptenderlokomotive der k.k. Staatsbahnen Österreichs, welche auch von der Österreichischen Südbahn beschafft wurde.

Durch den steigenden Bedarf an starken Lokomotiven zum Kohlentransport auf den nordböhmischen Strecken, vor allem der verstaatlichten Prag-Duxer Eisenbahn (PD), tat Karl Gölsdorf den nächsten konstruktiven Schritt bei der Erhöhung der Anzahl der gekuppelten Achsen: er schuf mit der Reihe 180 die erste fünffach gekuppelte Lokomotivreihe mit starr im Rahmen gelagerten Achsen. Die Verbund-Maschinen erhielten Doppeldom mit Verbindungsrohr und die bereits bei der Reihe 170 bewährte Art der besseren Bogenläufigkeit durch seitlich verschiebbare Achsen nach den Ideen von Richard von Helmholtz. Die Anwendung dieses Konstruktionsprinzips bei Fünfkupplern ist als Gölsdorf-Achse bekannt.

Von 1901 bis 1908 wurden 181 Exemplare von Lokomotivfabrik Floridsdorf, Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, Lokomotivfabrik der StEG und Böhmisch-Mährischer Maschinenfabrik an die kkStB geliefert, wobei gewisse Änderungen der Dimensionen vorgenommen wurden (die der Tabelle zu entnehmen sind).

Die Maschinen konnten auf der 37-‰-Steigung der PD 190 t mit 15 km/h befördern, auf einer 10-‰-Strecke 700 t mit 20 km/h, wobei sie 1050 PS leisteten.

Die 180er waren in Prag-Nusle, Laun, Pilsen, Budweis, Brünn, Wien-West, Wörgl, Knittelfeld, St. Veit an der Glan, Triest, Görz und Stryj stationiert.

1907 bis 1910 wurden 58 Stück mit unterschiedlichen Dampftrocknern gebaut (180.500–557). Diese Lokomotiven erhielten nur einen Dampfdom.

Die Südbahn bestellte ebenfalls 27 Stück Nassdampfmaschinen für ihre Bergstrecken am Semmering und am Brenner, die alle von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik und der Lokomotivfabrik Floridsdorf zwischen 1901 und 1909 geliefert wurden und sich nur in Details von der kkStB-Variante unterschieden.

180.01 im Eisenbahnmuseum Straßhof (2002)

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Südbahn-180er alle zu den FS als Reihe 477, die auch 50 Exemplare von der kkStB erhielt. 105 Stück wurden den ČSD zugeteilt, die sie als Reihe 523.0 bezeichneten, die PKP ordneten die ehemaligen 180er als Tw11 ein, die JDŽ als 135 und die CFR behielten die Reihennummer 180 bei.

Den BBÖ verblieben 61 Stück der Reihe 180, von denen bis 1938 alle bis auf neun Exemplare ausgemustert wurden. Die 1932 ausgemusterte 180.01 blieb für das Österreichische Eisenbahnmuseum erhalten und überdauerte die folgenden Jahrzehnte unter anderem in der Halle des Technischen Museums in Wien.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich reihte die Deutsche Reichsbahn diese neun Stück als 57 001–009 ein, keine davon überdauerte den Zweiten Weltkrieg.

Die ČSD bauten in der Zwischenkriegszeit die Verbundmaschinen in Zwillingsmaschinen um und bezeichneten sie dann als Reihe 524.2. Fünfzig dieser Maschinen kamen 1938 bis 1945 als 57 701–750 zur Deutschen Reichsbahn. Die ČSD musterten ihre Maschinen erst in den 1960er-Jahren aus.

Literatur

  • Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. 14. Auflage, Verlag der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918
  • Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918. Verlag Slezak, 1978. ISBN 3-900134-40-5
  • Helmut Griebl, ČSD-Dampflokomotiven. Teil 2. Verlag Slezak, Wien 1969
  • Helmut Griebl, Josef-Otto Slezak, Hans Sternhart, BBÖ Lokomotivchronik 1923–1938. Verlag Slezak, Wien 1985, ISBN 3-85416-026-7
  • Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3
  • Dieter Zoubek: Erhaltene Dampflokomotiven in und aus Österreich. = Preserved Austrian Steam Locos. Eigenverlag, Guntramsdorf 2004, ISBN 3-200-00174-7.
  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Die kkStB-Triebfahrzeuge. Band 3. Die Reihen 61 bis 380. bahnmedien.at, 2010, ISBN 978-3-9502648-6-9