St. Cyrill und Method (Prag)#
Die St.-Cyrill-und-Method-Kirche (Kostel sv. Cyrila a Metoděje, bis 1935 Karl-Borromäus-Kirche, ist die Hauptkirche der Eparchie Prag der Orthodoxen Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei in der tschechischen Hauptstadt Prag und ein Symbolort des tschechoslowakischen Widerstandes gegen die NS-Herrschaft.
Die Kirche befindet sich in der Prager Neustadt im früheren Stadtteil Zderaz in der Nähe des Karlsplatzes. Sie wurde 1730–1736 nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer gebaut. Im Gegensatz zu anderen Prager Barockkirchen wirkt ihr Baustil monumental und zeigt nicht deren zum Teil glanzvolle Ausgestaltung.
Ort des Widerstands gegen den Nationalsozialismus
In der Kirche verbargen sich die Widerstandskämpfer, die am 27. Mai 1942 das Attentat auf den Stellvertreter des Reichsprotektor im Protektorat Böhmen und Mähren Reinhard Heydrich, verübt hatten. Am 17. Juni 1942 waren die Attentäter nach zahlreichen Verhören verraten worden. Am nachfolgenden Tage wurde die Kirche auf Befehl des Generalmajors der Polizei und Kommandeurs der Waffen-SS Karl von Treuenfeld von SS-Einheiten in der Stärke von rund 700 Mann großflächig abgeriegelt.
Das Versteck in der Krypta wurde geflutet und ein SS-Kommando begann das Gotteshaus zu stürmen.
Als Reaktion auf das Attentat hatten die Geheime Staatspolizei und die SS bereits am 10. Juni das Dorf Lidice dem Erdboden gleichgemacht. Alle männlichen Bewohner waren erschossen, die Frauen und Kinder in Konzentrationslager gebracht worden. Verantwortlich für diese Aktion war ebenfalls Karl von Treuenfeld.