Das Mahnmal in Judenburg#
Die Idee für den Entwurf des Mahnmals stammt von Schüler/innen des Gymnasiums Judenburg bzw. der Zwi Perez Chajes-Schule in Wien, welche im Rahmen eines Schulprojekts, das 2014 startete und in Wien und in Judenburg stattfand, vier Entwürfe für das geplante Mahnmal gestalteten.
Die fertige Gestaltung entstand durch den Leobener Künstler Clemens Neugebauer. Es waren Schüler/innen christlichen, jüdischen, moslemischen Glaubens und auch solche ohne Konfession daran beteiligt. Der Grundgedanke war, darum kontaktierte man auch die jüdische Schule: Junge Menschen verschiedener Herkunft sprechen und arbeiten nicht neben- oder über- sondern miteinander. Das Ergebnis dieses Miteinander-Arbeitens - die vier in Gruppenarbeit entstandenen Entwürfe - wurde hernach vor einer Auswahlkommission präsentiert, der unter anderem der Leiter des Stadtmuseums Judenburg Michael Schiestl, der Judaist Klaus Davidowicz und der Künstler Clemens Neugebauer angehörten.
Man entschied sich für den Entwurf „Zwei Ringe im Strom der Zeit“. Dieser stellt zwei Ringe dar, die für die beiden ausgelöschten Judenburger jüdischen Gemeinden stehen. Steht man im Innerern der Ringe, die eigentlich Ellipsen sind, kann man einerseits die Namen der 1938 Vertriebenen und Ermordeten und andererseits Namen der mittelalterlichen Gemeinde Judenburgs lesen. Die Namen sind in die Ringe wassergestrahlt, sodass man durch sie hindurchsehen kann. Man sieht, gleichsam durch sie als Raster, das, was sich hinter dem Mahnmal befindet: Den Himmel, die Vegetation, Häuser, Menschen. Besieht man die Ringe von außen, sind die Namen, weil spiegelverkehrt, schwer oder unlesbar. Erst wenn man die Ringe, also den Kreis der Geschichte, betritt, kann man die Namen entziffern.
Eröffnungsworte Projektteam
Aus der Eröffnungsrede
