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Die Hafenstadt Bar mit Stari Bar (Entwurf)#

Fähre
Fährverbindung Bar_Bari

Das südliche Bar (kyrillisch Бар, italienisch Antivari, albanisch Tivari/Tivar) liegt an der Ostküste des Adriatischen Meeres. Die Stadt hat einen bedeutenden Seehafen. Von hier verkehren Fähren nach Bari und Ancona in Italien. Der Hafen ist auch Ausgangspunkt der über Podgorica nach Belgrad führenden Bahnstrecke Belgrad–Bar. Sie wurde von Tito eingerichtet, um den slowenischen und kroatischen Häfen Konkurrenz zu machen. Handel und Tourismus sind die wichtigsten Wirtschaftszweige Bars. Südlich an der Bucht befindet sich ein großes Tanklager.

Die Stadt selbst hat gemäß 2011 durchgeführter Volkszählung 13.503 Einwohner. Hiervon deklarierten sich 6901 (51,11 %) als Montenegriner, 4487 (33,23 %) als Serben, 410 (3,04 %) als Bosniaken, 273 (2,02 %) als ethnische Muslime sowie jeweils 121 (0,90 %) als Albaner und Kroaten. Die Multiethnisität und -konfessionalität spiegelt sich in drei großen Gotteshäusern.

Im 9. Jahrhundert ist Bar als Antibarium erstmals urkundlich erwähnt und es erfolgte die Gründung des Bistums. Bar wurde im späten 10. Jahrhundert zu einem der Zentren des inzwischen slawisch besiedelten Fürstentums (Doclea) Zeta, das sich im 11. und 12. Jahrhundert schrittweise von der byzantinischen Herrschaft löste. Ab dem 14. Jahrhundert wechselte die Stadt häufig den Besitzer. Zeitweise herrschten die Venezianer, die ungarischen oder serbische Könige und Fürsten aus der Familie Balšić über die Stadt. 1443 bis 1571 stand Bar unter der Herrschaft der Republik Venedig, die hier einen Capitano als Regenten einsetzte, der dem Provveditore von Kotor (Cattaro) unterstand. 1528 wurde Bar zum ersten Mal von den Osmanen eingenommen, 1571 musste sie ihnen schließlich vollständig überlassen werden, die Stadt blieb über 350 Jahre in osmanischem Besitz. 1877 griffen die Montenegriner Bar an und beschossen die Stadt, die dabei zu großen Teilen zerstört wurde. Auf dem Berliner Kongress 1878 erhielt das Fürstentum Montenegro Bar und Ulcinj zugesprochen und erlangte damit Zugang zum Meer. 1904 gelang dem Italiener Guglielmo Marconi die drahtlose Funkverbindung zwischen Bar und dem am jenseitigen Adriaufer gelegenen Bari. Im Januar 1916 wurde Bar während des Ersten Weltkriegs von österreichischen Truppen besetzt.

Nach dem Krieg wurde die Stadt Teil Jugoslawiens, und in den 1920er Jahren begann der Fremdenverkehr. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Bar von 1941 an zum italienischen Besatzungsgebiet. Im Juli 1941 begannen in der Umgebung die ersten Widerstandsaktionen jugoslawischer Partisanen. 1959 erhielt die Stadt den Normalspurbahnanschluss nach Titograd (Podgorica), aber erst 1979 wurde die Bahnstrecke Belgrad–Bar fertiggestellt. Die Schmalspurbahn nach Virpazar aus dem Jahre 1908 wurde im Jahr darauf eingestellt.

Im Jahr 1979 wurde Bar durch ein schweres Erdbeben zerstört, die Altstadt danach verlassen und unmittelbar an der Küste eine neue Stadt erbaut.

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Kathedrale
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Kathedrale

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Kathedrale
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Kathedrale
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Kathedrale

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Moschee
Katholische Kirche
Katholische Kirche

Stari Bar#

Am 13. November 1877 wurde die Stadt während des montenegrinisch-osmanischen Krieges (1876–1878) von Streitkräften unter dem Kommando von Mašo Vrbica belagert. Die Verteidigung der Stadt lag in den Händen von Ibrahim Bey, der sich trotz des schweren montenegrinischen Artilleriebeschusses, bestehend aus vier russischen Kanonen und sechs osmanischen Kanonen, die in der Schlacht von Nikšić beschlagnahmt worden waren, weigerte, die Stadt zu übergeben. Die Bombardierung dauerte über sieben Wochen und ein Großteil der Stadt wurde zerstört. Am 5. Januar 1878 detonierten die Montenegriner einen 225 kg schweren Sprengstoff im Bar-Aquädukt, der die Wasserversorgung der Stadt unterbrach. Ibrahim Bey gab die Stadt am 9. Januar auf. Die Barhalbinsel und die Stadt wurden auf dem Berliner Kongress (1878) dem neu anerkannten Fürstentum Montenegro zugesprochenn.

Nachdem das Erdbeben in Montenegro 1979 das Aquädukt zerstört hatte, das die Stadt mit Wasser versorgte, wurde der Standort aufgegeben und die neue Stadt Bar an der Küste an den alten Hafenanlagen errichtet. Nachdem das Aquädukt einige Jahre später restauriert worden war, begannen die Menschen zurückzukehren.

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Stari Bar
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Stari Bar

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Stari Bar - altes Zollhaus...
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Stari Bar - Reste einer Kirche

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Stari Bar
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Stari Bar
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Stari Bar
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Gasse in Stari Bar
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Baum mit Elektrokabel

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Das römische Aquädukt in Stari Bar

--> Alle Fotos: P. Diem