Aperschnalzen #
(aper = schneefrei)
Rhythmisches Schnalzen und Knallen mit einer bis zu 4 m langen Peitsche ("Goaßl"); Ende Jänner, Anfang Februar jedes 3. Jahr zu festgesetztem Termin in einer Ortschaft des salzburgischen Flachgaus, dazwischen im benachbarten bayrischen Rupertiwinkel. Geschnalzt wird in kleinen Gruppen ("Passen") zu je 9 Personen; an den (erstmals 1936 in Maxglan durchgeführten) Preisschnalz-Wettbewerben wie an den Auftritten bei Trachtenfesten und anderen öffentlichen Veranstaltungen (zum Beispiel Eröffnung der Olympischen Spiele 1972) nehmen meist 60-70 Passen teil. Das Aperschnalzen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts wiederbelebt und wird heute von der 1957 in Saaldorf bei Freilassing gegründeten bayrisch-salzburgischen Schnalzervereinigung "Rupertiwinkel" veranstaltet. Frühere, über die sportlich-demonstrative Funktion hinausgehende Deutungen im Sinne eines glaubensgebundenen Lärmbrauchs (Winteraustreiben) sind ungewiss. In Linz 1925 nach bayrischem Vorbild von Trachtenvereinen eingeführt.
Salzburger Burschen beim Aperschnalzen (Video Album)
Volksbrauchtum und volkskundliche Kostbarkeiten - Aperschnalzen/Salzburg (Briefmarken)
Literatur#
- E. Müller, Der Brauch des Aperschnalzens, in: Salzburger Volkskultur 15, 1991
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