Das Bellaria-Kino#
Das Bellaria Kino ist mehr als 100 Jahre alt und zählt zu den ältesten, heute noch bespielten Wiener Kinos.
Es wurde 1911 als "Invalidenbank-Kino" gegründet und in den ersten Jahren vom Invalidenbank-Bankverein als (damals) typisches Ladenkino betrieben - so wurden Lokalitäten genannt, die Filme in adaptierten, einfachen Gaststätten oder in Geschäftslokalen vorführten.
Als Anfang der 1960er Jahre die erste große Welle des Kinosterbens einsetzte, begann man sich im Bellaria Kino bald auf die Wiederholung von Filmschlagern der Vor- und Nachkriegszeit zu spezialisieren - ein Konzept, das von den Beständen des kinoeigenen Czerny-Verleihs getragen wurde und das nach wie vor funktioniert - heute sind diese alten Filme das Aushängeschild des kleinen Programmkinos. Jeden Nachmittag um 16 Uhr kann das Stammpublikum einen anderen Film sehen - das Programm stellt der Seniorchef zusammen - an Samstagen, Sonn- und Feiertagen gibt es um 14 Uhr eine Zusatzvorstellung. In den Abendvorstellungen werden heute aktuelle Filme gezeigt.
(Zwischen 1958 und 1965 verloren die Wiener Kinos mehr als zwanzig Millionen Besucher. Viele Kinos in der Stadt mussten zusperren; von 1964 bis 1976 wurden mehr als hundert Standorte aufgelassen. Auch in den 2000er Jahren wurden weitere Kinos aufgelassen - heute gibt es 27 und somit heute fast gleich viele Kinos in Wien wie vor rund 100 Jahren - 1908 zählte man 25 Filmtheater in der Stadt).
2002 wurde ein Dokumentarfilm über das kleine Kino, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, gedreht - "Bellaria – So lange wir leben".
Weiterführendes#
- Historische Bilder zu Bellaria-Kino (IMAGNO)
- Wenn’s knistert und knattert, dann ist es noch Kino (Essay)
Web-Links#
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