Wehrmann in Eisen#
Die Statue des "Wehrmanns" mit den von den Bundesgenossen der Monarchie eingefügten goldenen Nägeln ("Kriegsnägelaktion") ist ein Denkmal der Hilfsbereitschaft für Soldaten, -witwen und -waisen im Ersten Weltkrieg. Er wurde 1915 auf dem Schwarzenbergplatz aufgestellt, jeder Spender konnte für seine Gabe in die überlebensgroße Lindenholzfigur einen Nagel einschlagen - 500.000 sollen es gewesen sein. Nach Kriegsende, 1918 wurde die Figur entfernt. Chronisten berichten, dass sie Soldaten des Infanterieregiments Alt Starhemberg Nr. 2 aus dem Depot entführten und in ihr Regimentsmuseum brachten. Für etliche Jahre kam der Ritter dann unter die Arkaden des Amtshauses, Wien 1, Felderstraße 6-8.
Für die Spendenaktion zur Errichtung eines Heldendenkmals im äußeren Burgtor kehrte das Standbild - ein Werk des Bildhauers Josef Müllner, der auch das Lueger-Denkmal, das Kriegerdenkmal in der Universität Wien und den "Sieger" vor dem Theseustempel schuf - 1934 vorübergehend auf den Schwarzenbergplatz zurück. Jetzt steht der Wehrmann wieder unter den Arkaden des Amtshauses. Auf seine Entstehungsgeschichte im Ersten Weltkrieg verweisen eine neuerdings angebrachte erklärende Tafel und die zwei alten Inschriften "Gut und Blut fürs Vaterland" sowie "Der Wehrmann Wiens gemahne an die Zeit, da unerschöpflich wie des Krieges Leid die Liebe war und die Barmherzigkeit" - ein Vers von Ottokar Kernstock.
Literatur:
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Josef Dvorak: Von Krucken- Haken- und anderen Kreuzen, in: FORVUM, März/April 1988, 22 ff., bezugn. auf
Christine Klusacek: Der Wehrmann unter den Arkaden, "Wien aktuell", 15. Jänner 1987.
Standort: Wien 1, Felderstraße 6-8
Künstler: Josef Müllner (1879-1968)

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