Export, Valie #
eigentlich Waltraud Höllerer
* 17. 5. 1940, Linz (Oberösterreich)
Medienkünstlerin, Performancekünstlerin, Filmemacherin
Am 17. Mai 1940 in Linz als Waltraud Lehner geboren.
Sie machte 1956 mit einem fotografischen Selbstporträt auf sich aufmerksam, studierte von 1960 bis 1964 an der Wiener Textilschule. 1966 erfand VALIE EXPORT ihren Namen als künstlerisches Konzept in Versalien, ab 1968 beschäftigte sie sich mit konzeptueller Fotografie.
Im Umfeld des Wiener Aktionismus - sie war mit Peter Weibel und Hermann Nitsch Mitglied des von Otto Muehl und Günter Brus gegründeten "Wiener Instituts für direkte Kunst" - sorgte sie mit Körper-Aktionen (wie ihrem um die Brust geschnallten "TAPP und TASTKINO", 1968, oder der "Aktionshose: Genitalpanik") auch auf den Chronik-Seiten für Schlagzeilen.
Ihre Auseinandersetzung mit dem Frauenbild in neuen medialen Bild-Welten brachte VALIE EXPORT überdies sehr schnell in den Rang einer internationalen Pionierin der Medienkunst und der feministischen Kunst und machte sie zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen Österreichs.
Seit 1968 zeigte VALIE EXPORT ihre Werke bei internationalen Film- und Videofestivals; 1970 präsentierte sie in London ihre erste Videoarbeit „Split Reality“; sie ist mit signifikanten Werkblöcken in bedeutenden Sammlungen großer Museen, Centre Pompidou, Paris, Tate Modern, London, Reina Sophia, Madrid, MOMA, New York, und MOCA, Los Angeles USA, u.a.
1977 und 2007 nahm sie an der documenta in Kassel teil, 1980 war sie gemeinsam mit Maria Lassnig Vertreterin Österreichs auf der Kunst-Biennale in Venedig, 2009 gemeinsam mit Silvia Eiblmayr Kommissärin des Österreich-Pavillons der Biennale.
Neben den künstlerischen Aktionen war und ist VALIE EXPORT auch in der Theorie und in der Ausbildung tätig. Von 1991 bis 1995 war sie Professorin für Gestalten mit technischen Bildmedien, 1994/95 auch Vizepräsidentin der Hochschule der Künste Berlin.
Von 1995 bis 2005 lehrte sie als Professorin für Multimedia-Performance in Köln. Sie ist Mitglied des Universitätsrates der Kunstuniversität Linz.
VALIE EXPORT lebt und arbeitet in Wien. Die Medien- und Performancekünstlerin, die in den 1960er Jahren als Aktionistin und Pionierin der feministischen Kunst große Aufmerksamkeit erregt hatte, gilt heute als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Österreichs.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Oskar-Kokoschka-Preis 2000
- Alfred-Kubin-Preis, 2000
- Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien, 2003
- Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, 2005
- Ehrendoktorat Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz
- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2010
- Wiener Frauenpreis, 2011
- Courage Award for the Arts (Kunstpreis von Yoko Ono), 2014
Werke (Auswahl)#
Fotografie- Polaroid
- Digitale Fotografie
- Konzeptuelle Fotographie
Film
- Film Installationen
- Drehbücher
- Dokumentationen
Expanded Cinema Video
- Video Installation
- Closed Circuit Installation
- Dokumentationen
DVD
- Installationen
- Filme
Aktion / Performance
Skulptur
- Extremitäten des Verhaltens - Zwangsvorstellungen, 1972 (Fotozyklus)
- Menschenfrauen, 1979 (Spielfilm)
- Unsichtbare Gegner, 1976 (Spielfilm)
- Die Klavierspielerin 1986 (Drehbuch, Spielfilm)
- Die Praxis der Liebe 1984 (Spielfilm)
Literatur#
- A. Prammer, V. Export. Eine multimediale Künstlerin, 1988
- V. Export, Ausstellungskatalog, Oberösterreichische Landesgalerie, Linz 1992
- R. Mueller, V. Export, 1994
- M. Faber (Hg.), Split: Reality, V. Export, 1997
Quellen#
- AEIOU
- VALIE EXPORT
- APA / OTS Presseaussendung
Redaktion: I. Schinnerl
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