Furche, Die #
- Siehe auch die wichtigen Neuerungen
Die Furche - in der Zeit von 1946 bis 1955 "Die österreichische Furche" - ist eine seit dem 1. 12. 1945 erscheinende, von Friedrich Funder gegründete katholische "Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion".
Sie vertritt eine unabhängige Linie gegenüber offiziellen kirchlichen Standpunkten und erscheint in der Styria Medien AG.
Geschichtlicher Überblick:#
DIE FURCHE wurde 1945 von Friedrich Funder gegründet – als Beitrag zum geistigen Wiederaufbau, zur Versöhnung der (partei-)politischen Lager im Sinne eines „Gesprächs der Feinde“ (© Friedrich Heer, selbst eine der markanten Gestalten der FURCHE über Jahrzehnte). Ende der 1960er Jahre kam es zu einem großen ideologischen Richtungsstreit, der seinen Niederschlag in dem Buch „Die zugepflügte Furche“ der damaligen FURCHE-Redakteurin Trautl Brandstaller gefunden hat: Es ging um den Versuch, die vom liberal-katholischen Heer (und anderen) geprägte Zeitung auf einen nationalkonservativen Kurs zu bringen.
- 1976: Einstieg des Verlags Styria unter dem damaligen Generaldirektor Hanns Sassmann, der damit zum Retter der FURCHE wurde, die nach den – auch wirtschaftlichen – Turbulenzen der Jahre davor praktisch vor dem Aus stand
- 1976–1978: Chefredakteur Felix Gamillscheg
- 1978–1984: Chefredakteur Hubert Feichtlbauer, der mit seiner weltoffenen, liberal-bürgerlichen, in Kirchenfragen kritisch-loyalen Haltung das Blatt nachhaltig bestimmt hat
- 1984–1994: Chefredakteur Hannes Schopf (zuletzt Verband Österreichischer Zeitungen)
- 1995–2001: Chefredakteur Heiner Boberski (heute "Wiener Zeitung")
- 2001-2008: Chefredakteur Rudolf Mitlöhner (vorher "Kleine Zeitung", FURCHE, "Presse")
- Im Juni 2002 wurde ein großer Relaunch durchgeführt, der in der Branche sehr positiv rezipiert wurde und optisch die inhaltliche Neupositionierung des Blattes (s. u.) unterstreichen sollte
- Oktober 2007: Relaunch des Online-Auftrittes
- 2008-2012: Chefredakteur Claus Reitan (vorher u. a. "News", "Tiroler Tageszeitung", "Österreich")
- 2008: neuerlicher umfassender Relaunch durch Art Director Dario Santangelo
- Jänner bis Juni 2013: Redaktionsleitung Rudolf Mitlöhner, Oliver Tanzer
- Juli 2013- Juli 2019: Chefredakteur Rudolf Mitlöhner
- ab 1. August 2019: Chefredakteurin Mag. Doris Helmberger-Fleckl
Zur Person von Mag. Doris Helmberger-Fleckl:#
Doris Helmberger-Fleckl, bereits seit 2000 Redaktionsmitglied der FURCHE, wird ab August 2019 als erste Chefredakteurin nachfolgen. Die studierte Germanistin und Theologin hat bisher für die Ressorts Gesellschaft, Bildung und Wissenschaft verantwortlich gezeichnet und ist Trägerin mehrerer Journalistenpreise (Förderungspreis für Wissenschaftspublizistik des Bildungsministeriums, Inge-Morath-Preis für Wissenschaftspublizistik, Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis, Spitze-Feder-Förderpreis). Ihr hoher journalistischer Anspruch, das Interesse am Argument der anderen und ihre Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Innovationen qualifizieren sie für die neuen Aufgaben. Nicole Schwarzenbrunner: „Doris Helmberger-Fleckl vereint beides: besonnene Kontinuität und leidenschaftlichen Aufbruch. Gemeinsam mit einem exzellenten Team wird sie die Zukunft der FURCHE erfolgreich gestalten.“Die designierte Chefredakteurin zu ihrer künftigen Aufgabe: "Intellektuelle Tiefe, diskursive Breite, ein Sensorium für existenzielle Fragen und eine klare Haltung, wenn es um Werte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit geht: Darum bemüht sich die FURCHE Woche für Woche. Und ja, auch die Freude an der Sprache und die Lust auf Geschichten abseits des Altbekannten sollen dabei bedient werden. Bislang geschah das vor allem auf Papier, nun bespielen wir auch die Welt des Digitalen: auf unserer innovativen Website, an deren Finalisierung wir fieberhaft feilen, in unseren Social-Media-Kanälen und in unserem neuen Podcast ‚weiter denken‘."
Inhaltliche Leitlinien#
Die FURCHE, Österreichs einzige überregionale Qualitätswochenzeitung, bietet Orientierung, Analyse und Hintergrund auf hohem journalistischen Niveau zu den wesentlichen Fragen der Zeit – und zieht solcherart eine Furche durch die geistige Landschaft Österreichs. Die Zeitung versteht sich als Forum für möglichst breite Debatten, bringt aber ebenso pointiert ihre eigenen Positionen ins öffentliche Gespräch ein und will damit einen Beitrag zu zukunftsorientiertem Denken, Glauben und Handeln leisten. Die FURCHE zählt nicht zum Pflichtprogramm der schnellen Informationsbeschaffung, sondern zur Kür einer qualifizierten Horizonterweiterung.
Weiterführendes#
- Mitlöhner, R.: Die 70 Jahre der FURCHE (Essay)
- Historische Bilder zu Die Furche (IMAGNO)
- Die Furche in neuer Gestalt (2019)
Web-Link#
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