Geologie Österreichs#
Österreich hat mit den Alpen (Ostalpen) Anteil am alpinen Gebirgssystem. Dieses besteht aus verschiedensten Gesteinen des ehemaligen Tethysmeeres des Erdmittelalters (Mesozoikum), das die Europäische Platte von der Afrikanischen Platte (Konzept der Plattentektonik) trennte. Durch langsame "Kollision" der Platten in Nord-Süd-Richtung kam es zur mehrphasigen Gebirgsbildung (hauptsächlich in der Kreide- und der Tertiärzeit) und zur Auffaltung und Übereinanderschiebung ("Stockwerkbau") der Gesteinsserien.
Durch Erosion treten tieferliegende "Stockwerke" des Alpenkörpers zutage ("Tauernfenster"), dies ermöglicht die Erforschung des internen Gebirgsbaus. Nach den Hauptgebirgsbildungsphasen entstanden Becken (Wiener Becken, Steirisches Becken, Mur-Mürz-Furche, Klagenfurter Becken, Lavanttaler Becken) im alpinen Gebirgskörper. Das bedeutendste davon ist das Wiener Becken mit seinen reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen in den Sedimentgesteinen.
Mit dem Wald- und Mühlviertel (Böhmisches Massiv) hat Österreich auch Anteil am variszischen Gebirgssystem, das heute als Granitplateau die Wurzel eines paläozoischen Gebirgssystems darstellt. Hier befindet sich auch das älteste Gestein Österreichs, der Bittescher Gneis (1,38 Milliarden Jahre).
Zwischen der Böhmischen Masse und dem Alpenkörper im Süden befinden sich die Ebenen der Molassezone, diese bestehen aus deren Abtragungsprodukten (Sedimenten). Im Zuge später Gebirgsbildungsphasen (Tertiärzeit) wurden südliche Teile der Molassezone noch vom Alpenkörper überschoben. Die letzte Prägung erfuhren die Alpen und die Molassezone durch die zusammenhängende dicke Eisbedeckung während der Eiszeiten.
Literatur#
- A. Tollmann, Geologie von Österreich, 3 Bände, 1977-89
- R. Oberhauser, Der geologische Bau Österreichs, 1980
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