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Harnoncourt, Philipp#


* 9. 2. 1931, Berlin (Deutschland)


katholischer Priester, Theologe

Philipp Harnoncourt wurde am 9. Februar 1931 als Philipp Graf de la Fontaine und d'Harnoncourt-Unverzagt in Berlin geboren. (Sein Vater Eberhard stammte aus dem Geschlecht der luxemburgisch-lothringischen Grafen de la Fontaine d’Harnoncourt-Unverzagt, seine Mutter Ladislaja war die Gräfin von Meran und Freiin von Brandhofen, eine Urenkelin des steirischen Erzherzogs Johann. )

Wenige später übersiedelte die Familie nach Graz, wo er mit seinen 6 Geschwistern (Renatus, Nikolaus, Karl, Franz, Alice und Juliana) im Palais Meran aufwuchs und die Schule besuchte.

Philipp und sein älterer Bruder Nikolaus wuchsen gemeinsam mit der Liebe zur Musik auf, mit 17 Jahren entschied Philipp sich jedoch für eine Priesterlaufbahn.

Nach seinem Theologiestudium an der Universität Graz und in München wurde Philipp Harnoncourt 1954 zum Priester geweiht. Nach Jahren als Kaplan (in Arnfels und Hartberg) wurde Philipp Harnoncourt Sekretär von Bischof Josef Schoiswohl.

Nach vier Jahren wurde er Kurat an der Welschen Kirche in Graz, danach schloss er einen Studienurlaub in München an. Er gründete 1963 an der heutigen Kunstuniversität Graz die Abteilung Kirchenmusik und war neun Jahre lang deren Leiter. Philipp Harnoncourt, der am "Gotteslob" mitarbeitete, habilitierte sich 1972 an der Universität Graz mit Studien zum liturgischen Heiligenkalender und zum Gesang im Gottesdienst unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Sprachgebiets. 1972 wurde er erster Universitätsprofessor für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie in Graz und war bis 1998 Vorstand des (gleichnamigen) Instituts; 1999 emeritierte er.

Seine Forschungsschwerpunkte - Kalenderfragen und Hymnologie - waren ein wichtiger Beitrag der nachkonziliaren Liturgiereform; seine wissenschaftlichen und populären Schriften sind in rund 550 Publikationen dokumentiert. Als österreichweit einzigartig gilt das von ihm entwickelte "steirische Modell" der Evaluierung von Kirchenneu- und Umbauten.
(2011 wurde auf seine Initiative die Wiederherstellung der Hl.-Geist-Kapelle in Bruck an der Mur in Angriff genommen, um das bereits 1794 profanisierte Sakralgebäude als einzigartiges Denkmal einer neuen Nutzung zuzuführen.)


Seit 1986 arbeitet Philipp Harnoncourt im Vorstand der ökumenischen Stiftung "Pro Oriente". In der ökumenischen Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche zählt Harnoncourt zu den theologischen Vordenkern.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Ehrendoktorat in orthodoxer Theologie, Sibiu (Hermannstadt), 1997

Werke (Auswahl)#

  • Gesamtkirchliche und teilkirchliche Liturgie, 1974
  • Die Partikularkalender des deutschen Sprachgebietes, 1974
  • Die Neuordnung der Eigenkalender für das deutsche Sprachgebiet, 1975
  • Gesang und Musik im Gottesdienst, 1986
  • Theologien im Dialog (Hg.), 2 Bände, 1994
  • Feiern im Rhythmus der Zeit, 2 Bände, 1994

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl


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