Hasner von Artha, Leopold#
* 15. 3. 1818, Prag (Tschechische Republik)
† 5. 6. 1891, Bad Ischl (Oberösterreich)
liberaler Politiker
Er studierte Jus in Prag und trat in die Dienste der Hofkammerprokuratur. Er betätigte sich auch als Journalist bei der Prager Zeitung, habilitierte sich für Rechtsphilosophie und später auch für politische Ökonomie an der Prager Universität, 1863 wurde er als Professor für Rechtsphilosophie und Nationalökonomie an die Universität Wien berufen. Er nahm als Minister für Kultus und Unterricht (1867-70) entscheidende Weichenstellungen für die Bildungsentwicklung vor: Ausschaltung des Einflusses von Kirchen und Religionsgemeinschaften auf den Unterricht (1868), Schaffung einer interkonfessionellen Gemeinschaftsschule (Reichsvolksschulgesetz, 1869), Einrichtung einer vollwertigen Mittelschule ohne Latein (1868, Realschule und die Eröffnung einer medizinischen Fakultät an der Universität Innsbruck (1869).
Nach Scheitern als Ministerpräsident (1870) politisches Wirken im Herrenhaus.Im 16. Bezirk ist eine Straße nach ihm benannt.
Im Arkadenhof der Universität Wien ist sein Denkmal von Kaspar Zumbusch zu sehen, und am ehem. Ministerium für Kultus und Unterricht, Wien 1, Singerstr. 13 ist eine Gedenktafel zu sehen.
Werke (Auswahl)#
- Denkwürdigkeiten. Autobiographisches und Aphorismen, 1892
Literatur#
- G. Bahr, L. von Hasner, Dissertation, Wien 1947
- F. Czeike: Historisches Lexikon Wien
- 625 Jahre Universität Wien
- W. Kleindel: Das Große Buch der Österreicher
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