Hoefft, Franz von#
* 1882, Wien
† 1954, Linz
Raketentechniker
Franz von Hoefft wurde 1882 in Wien geboren. Er studierte Chemie in Wien und Göttingen und schloss sein Studium 1907 ab. Dann arbeitete er als Heizungsingenieur, als Prüfer am österreichischen Patentamt und als Berater. Während der 1920er Jahre wurden einige Raketengesellschaften gegründet, die viel zur Verbreitung der Idee des Raketenflugs beigetragen haben.
Hoefft gründete 1926 die erste raumfahrtbezogene Gesellschaft in Westeuropa, die Wissenschaftliche Gesellschaft für Höhenforschung in Wien.
Hoefft, ein Spezialist für Raketentreibstoffe, schlug ein bemerkenswertes Programm zur Raketenentwicklung vor. Dabei war der erste Schritt die Entwicklung einer Flüssigtreibstoffrakete genannt RH-I (RH für Rückstoss Hoefft).
Diese Rakete sollte von Ballons zu einer Höhe von 5 bis 20 Kilometern transportiert und dort gestartet werden. Sie sollte für Raketenpost und photographische Erdbeobachtung genutzt werden. Die Tragkraft dieser Raketen sollte ständig ausgebaut werden bis zur letzten Entwicklungsstufe, dem Raumschiff RH-IVV.
Einer der Zwischenschritte, das bemannte Raumfahrzeug RH-V, sollte in elliptischen Bahnen um die Erde fliegen. Die spezielle Form des RH-V sollte es ermöglichen, auf Kufen auf Wasser zu starten und zu landen und innerhalb der Atmosphäre als Flugzeug, außerhalb als Rakete zu fliegen. RH-V könnte auch als Oberstufe für RH-VI bis VIII verwendet werden, die von einer Raumstation aus gestartet werden sollten, um andere Planeten zu erreichen oder sogar das Sonnensystem zu verlassen.
Hoefft hatte jedoch nie die Möglichkeit, sein visionäres Programm umzusetzen.
Er starb 1954 in Linz.
Quellen#
- Österreichische Forschungsförderungsges mbH (FFG) / Agentur für Luft- und Raumfahrt
- Encyclopedia of Science
Redaktion: P. Diem
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