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Viktring, Johann von #

* um 1270, vermutlich Lothringen

† zwischen 30. 7. 1345 und 31. 10. 1347


Zisterzienser, Abt, Geschichtsschreiber


Stiftskirche Viktring
Stiftskirche von Viktring in Kärnten mit frühbarockem Hochaltar und spätgotischen Glasfenstern. Foto 1990
© IMAGNO/Gerhard Trumler

Johann von Viktrings Lebenslauf vor seiner Wahl 1312 zum Abt des Zisterzienserklosters Viktring in Kärnten, das er wahrscheinlich bis 1347 leitete, liegt völlig im Dunkeln. Geboren wurde er möglicherweise in den 70er Jahren des 13. Jahrhunderts, seine Herkunft, ob aus Lothringen (Fournier) oder dem bayerisch-österreichischen Raum (Fichtenau) ist umstritten.


Er war Kaplan des Patriarchen von Aquilea, von 1330 bis 1335 Kaplan und Schreiber des Herzog Heinrich VI. von Kärnten und Tirol und dessen Tochter Margarete Maultasch, von 1335 bis 1342 (nach dem Tod Heinrichs) des Habsburger Herzogs Albrecht II. von Österreich.


Er verfasste von 1341 bis 1347 sein Hauptwerk "Liber certarum historiarum", eine Chronik in sechs Büchern, die die Zeit von 1217 bis 1344 behandelt und widmete sie Albrecht II.

Für die Geschichte vor seiner eigenen Lebenszeit stützte er sich auf schriftliche Quellen wie die steirische Reimchronik des Ottokar aus der Gaal, für die Zeitgeschichte befragte er Zeitzeugen (v. a. Kirchenmänner) und schrieb aus seinen eigenen Erfahrungen und seinem Gedächtnis.

Es gibt viele Versionen von Teilen des Buches, die heute noch erhalten sind, weil ständig neue Informationen und sprachlich-stilistische und literarische Verbesserungen hinzukamen.

(Es gibt davon 4 Redaktionen: ein "Chronicon Carinthiae" ist verschollen, von einer "Cronica Romanorum" entstand nur das Konzept, die vierte wird "Anonymus Leobiensis" genannt.)

Zu einer Reinschrift kam es nicht mehr, das Handexemplar wird heute in München in der Bayrischen Staatsbibliothek aufbewahrt.

Herausgegeben wurde sie in Böhmers »Fontes rerum germanicarum«, Bd. 1 (Stuttgart 1843), übersetzt von Friedensburg (Leipzig 1899).


Mit diesem "Liber certarum historiarum" verfasste Johann von Viktringen eine der bedeutendsten spät-mittelalterlichen Chroniken und damit erreichte auch das Stift Viktring überregionale kulturelle Bedeutung.

Literatur#

  • F. Schneider, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptorum, rer. Germ. 36, 2 Bände, 1909/10
  • U. Bassi, Studien zur Geschichtsschreibung Johanns von Viktring, 1997
  • Ein Neufund zu Johann von Viktring. Drei eigenhändige Blätter aus dem verschollenen "Chronicon Carinthiae". Mit einem Fundbericht von Thomas WALLNIG, in: Kärntner Landesgeschichte und Archivwissenschaft. Festschrift für Alfred Ogris, hg. von Wilhelm WADL (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 84) 131-160, 2001
  • Die Entdeckung des Geschichtsschreibers Johann von Viktring durch die Brüder Pez in: Wessobrunn (1717) und die Herkunft der Melker Fragmente von Johanns Chronik, in: Festschrift Heide DIENST zum 65. Geburtstag, hg. von Anton Eggendorfer, Christian Lackner und Willibald Rosner (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 30) 145-160, 2004
  • Neue Deutsche Biographie

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl


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