Jung-Wien#
Gruppe von Wiener Dichtern und Schriftstellern um 1900, die nach ihrem Treffpunkt im Café Griensteidl und ihrer Neigung, sich dort "auch das Schwere leichtzumachen" (Alfred Polgar) als "Kaffeehausliteraten" bezeichnet wurden. Ihr Wortführer war Hermann Bahr; der Gruppe gehörten weiters
Arthur Schnitzler,
Felix Dörmann,
Peter Altenberg,
Richard Beer-Hofmann,
Felix Salten,
Raoul Auernheimer,
Hugo von Hofmannsthal und
Karl Kraus an. Die Gruppe lehnte den Naturalismus ab, nahm unterschiedliche moderne Kunstströmungen (Symbolismus, Impressionismus, Dekadenzdichtung) auf und begründete eine neue Richtung österreichischer Literatur, die von Autoren wie
Stefan Zweig,
Robert Musil,
Ödön von Horváth oder
Joseph Roth fortgesetzt wurde. Wichtiges Sprachrohr der Gruppe war H. Bahrs Wochenschrift "Die Zeit" (1894-1904).
Historische Bilder zu Jung-Wien (IMAGNO)
Literatur#
- G. Wunberg, Jung-Wien, 2 Bände, 1976
- J. Rieckmann, Aufbruch in die Moderne, 1985
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