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Koalition#

Meist durch ein Koalitionsabkommen bekräftigte Verständigung zwischen zwei oder mehreren politischen Parteien zur Bildung und Unterstützung einer gemeinsamen Regierung. Das Koalitionsabkommen enthält Vereinbarungen über die personelle Aufteilung der Staats- und Regierungsämter und gemeinsam zu verfolgende politische Ziele.

In Österreich gründeten die Sozialdemokraten, die Christlichsozialen und die Deutschnationalen zu Beginn der 1. Republik 1918 eine Konzentrationsregierung (aus allen im Parlament vertretenen Parteien) unter Führung von Staatskanzler K. Renner (SDAP), um mit vereinten Kräften den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu bewältigen. Darauf folgte 1919 eine große Koalition aus Sozialdemokraten und Christlichsozialen, die 1920 zerbrach. Bis zur Errichtung des autoritären ständestaatlichen Regimes 1934 regierten Koalitionen aus bürgerlichen Parteien, während die Sozialdemokraten in dauernder Opposition verblieben (Erste Republik). Im April 1945 bildeten die 3 zugelassenen Parteien eine Koalition. Bis 1947 bestand diese Konzentrationsregierung aus ÖVP, SPÖ und KPÖ, 1947-66 eine (1.) große Koalition, die durch eine Phase von Alleinregierungen (ÖVP 1966-70, SPÖ 1970-83) abgelöst wurde. Die Erosion der Großparteien, die seit den 80er Jahren absolute Mehrheiten unmöglich macht, führte zunächst zur (kleinen) SPÖ-FPÖ-Koalition (1983-87); danach gingen SPÖ und ÖVP neuerlich eine große Koalition ein, um die bevorstehenden Aufgaben, vor allem die Integration Österreichs in die EU (damals EG), auf möglichst breiter Basis zu verwirklichen; nach den Wahlen 1994 wurde die SPÖ-ÖVP-Koalition fortgesetzt.


--> Historische Bilder zu Koalition (IMAGNO)

Literatur#

  • M. Mommsen-Reindl, Die österreichische Proporzdemokratie und der Fall Habsburg, 1976
  • P. Gerlich und W. Müller (Hg.), Zwischen Koalition und Konkurrenz, 1983
  • Koalitionsregierungen in Österreich, 1985
  • M. Rauchensteiner, Die zwei, 1987
  • A. Pelinka, Die kleine Koalition: SPÖ-FPÖ 1983-86, 1993.