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Kraubath an der Mur#

Wappen von Kraubath an der Mur
Wappen von Kraubath an der Mur

Bundesland: Steiermark Kraubath an der Mur, Steiermark
Bezirk: Leoben
Einwohner: 1.256 (Stand 2016)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 632 m
Fläche: 27,44 km²
Postleitzahl: 8714
Website: www.kraubath.at


Die Gemeinde Kraubath an der Mur (Bezirk Leoben) liegt am Ausgang des Kraubathgrabens in das Murtal, zwischen den Städten Leoben und Knittelfeld.

Die Gegend war bereits sehr früh besiedelt: der älteste Fund auf Kraubather Boden ist ein Serpentinbeil, das ein Alter von mehr als 5000 Jahren aufweist; weitere Funde stammen aus der Hallstatt- und der Römerzeit.

Später siedelten hier Slawen; erstmals urkundlich erwähnt wurde Kraubath (als Chrowata) 1050. (Der Name leitete sich von einst hier siedelnden Kroaten her.) Bei Kraubath kam es 1292 zu den letzten Kämpfen des Landsberger Bundes gegen Herzog Albrecht I., die mit einem Sieg des Herzogs endeten.

Im Laufe einer wechslevollen Geschichte blieb auch Kraubath nicht von Pest, Katastrophen, und kriegerischen Einfällen und Verwüstungen verschont.

Das Serpentinvorkommen am Gulsenberg bzw. Preg (rechtes und linkes Murufer) wurde wahrscheinlich schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts erstmals abgebaut; spätestens ab 1826 wurden die Rohstoffe in den Vordernberger Hochöfen weiterverarbeitet. (Die Serpentinblöcke kamen roh nach Vordernberg und wurden dort zu Bodensteinen bzw. Gestellsteinen behauen. Der Serpentin aus der Gulsen wurde bis zur Stilllegung des Radwerks III in Vordernberg 1921 gebraucht.)

Magnesit aus der Gulsen wurde von 1852 bis 1857/58 ungebrannt als Ofenbaustoff (feuerfeste Ziegel) verwendet. Die Erfolge mit Magnesitsteinen als basischem Baustoff führten 1870 zur Inbetriebnahme des ersten österreichischen Schachtofens für "kaustisch Brennen" von Magnesit in der Gulsen. Zwei Jahrzehnte später wurden die "Gulsener Magnesitwerke" gegründet, die 1913 mit anderen Kleinbetrieben zur "Vereinigten Magnesit GmbH Kraubath ob Leoben" zusammengefasst wurden. 1920 erfolgte dann die Gründung der "Steierischen Magnesit Industrie AG Wien", die das Kraubather Werk übernahm. (1932 wurde der Betireb geschlossen; im 2. Weltkrieg wurde Material aus der Gulsen für die Erzeugung hitzebeständigen Betons für Bunkerbauten verwendet.)

Heute ist Kraubath an der Mur eine gewerblich-landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mit guter Infrastruktur, vielen Klein- und Mittelbetrieben und einem verkehrsmäßig gut angeschlossenen Industrie- und Gewerbegebiet.

Sehenswert im Ort bzw. der Gemeinde sind u.a.

  • Pfarrkirche hl. Ge­org (Umbau 1784) mit Barockstatuen und Gemälde von J. v. Lederwasch (um 1787)
  • Gulsen: ein Bergrücken zwischen Preg und Kraubath an der Mur; größter Serpentinstock Österreichs

In der Gemeinde laden zahlreiche Wander- Rad- und Reitwege zur Erholung in einer intakten Umwelt, abseits von touristischen Zentren, ein.

Eine einzigartige Flora und Fauna entdeckt man im Gebiet der Gulsen, einem Bergrücken zwischen Preg und Kraubath an der Mur. Es ist (mit einer Länge von 13 km und einer Breite von 2 km) Österreichs größter Serpentinstock. (Die naturkundliche Einzigartigkeit führte dazu, dass am Südhang zwei Areale als Naturschutzgebiet ausgewiesen und 2006 zum Europaschutzgebiet Nr. 5 (Gebietsname "Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen") ernannt wurde.

Kraubath an der Mur bildet gemeinsam mit den Gemeinden St. Lorenzen, St. Margarethen, Rachau und St. Stefan den Tourismusverband Gleinalm.

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