Leinen#
Bis in das 18. und frühe 19. Jahrhundert erfolgte die Herstellung von Leinengeweben für Wäsche und einfache Kleidung aus Flachsgespinsten im häuslichen Nebenerwerb. Einen Schwerpunkt der Leinenerzeugung bildete ab dem 16. Jahrhundert neben Böhmen, Mähren und Schlesien das oberösterreichische Mühlviertel mit Zentren in Freistadt und 6 weiteren märktischen Zünften. Die auf Handarbeit basierende Flachsspinnerei und Leinenweberei geriet nach Aufhebung der Kontinentalsperre ab dem frühen 19. Jahrhundert unter massiven Konkurrenzdruck der Baumwollwaren. Als Reaktion darauf errichteten italienische Großhändler die ersten Leinwandfabriken: 1833 Vonwiller in Haslach und 1843 Simonetta in Helfenberg. Eine mechanische Flachsspinnerei entstand 1852 in Lambach.
Im bäuerlichen Nebenerwerb und als Hausweberei hat sich die Erzeugung von Bett- und Tischwäsche sowie anspruchsvoller Bekleidung aus Leinen im Mühl- und Waldviertel zum Teil bis heute erhalten.
Historische Bilder zu Leinen (IMAGNO)
Literatur#
C. Halmdienst, Die Entwicklung der Leinenindustrie in Oberösterreich, 1993
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