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Die Mariazellerbahn#

Die Mariazellerbahn - eine der schönsten Bahnstrecken Österreichs - ist eine Schmalspurbahn mit 760mm Spurweite. Sie wurde als erste österreichische Bahnlinie nachträglich elektrifiziert. Die ersten Pläne für diese Bahnlinie entstanden kurz nach der Fertigstellung der Westbahnstrecke im Jahre 1853, aber erst 1895 wurde die Errichtung der "Pielachtalbahn" beschlossen. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde 1898 die erste Teilstrecke von St.Pölten nach Kirchberg an der Pielach eröffnet. Ab 1902 folgte der weitere Ausbau bis Gusswerk. Am 2. Mai 2007 nahm die Niederösterreichisch-Steirische Alpenbahn, wie der offizielle Name lautete, den Personenverkehr bis Mariazell auf. Der erste Betrieb auf der Mariazellerbahn wurde mit eigens für diese Strecke entwickelten Dampflokomotiven der Reihe Mh. durchgeführt, die sich rasch als unzureichend erwiesen.

Elektrifizierung#

Der revolutionäre Vorschlag einer Elektrifizierung konnte sich durchsetzen und wurde in den Jahren 1907 bis 1911 verwirklicht. Die in Linz ansässige Firma Krauss & Comp. baute in den Jahren 1911 bis 1914 geeignete Elektromotiven. Die Lokomotiven der Baureihe E, nunmehr Reihe 1099 sind die ältesten E-Loks der Welt, die noch heute planmäßig auf der Strecke eingesetzt werden. Für den elektrischen Betrieb wird nach wie vor eine Einphasenwechselspannung von 6,5kV bei 25 Hz Frequenz verwendet.

Die Route#

Streckenführung - Quelle: http://www.mariazellerbahn.at
Streckenführung © Mariazellerbahn
Die Mariazellerbahn nimmt ihren Ausgang in St. Pölten und führt über 85 km quer durch das Alpenvorland. Die Talstrecke verlässt kurz nach St. Pölten das Traisental, wechselt über sanfte Höhen in das Pielachtal. Bei Laubenbachmühle beginnt die Bergstrecke, die in langen Kehrschleifen nach Puchenstuben hinauf 356 Höhenmeter überwindet und durch 21 Tunnels und über 19 Viadukte führt. Nach dem 2368 Meter langen Gösingtunnel, dem Scheitelpunkt der Strecke auf 892 m Seehöhe, eröffnen sich grandiose Blicke auf den Ötscher und in das obere Erlauftal. Besonderen Reiz bietet die Strecke "bei den Zinken" mit Blicken in die 100 Meter tiefe Schlucht der Erlauf. Über Mitterbach und vorbei an der Gemeindealpe wird Mariazell erreicht. Die Mariazellerbahn erhielt durch den Ausbau der Straße eine starke Konkurrenz. Der Holztransport aus dem waldreichen Mariazellergebiet wie auch der Personenverkehr ging immer mehr zurück. Die Schließungswelle für Nebenbahnen 1988 traf auch die Mariazellerbahn. Zug um Zug wurde der Güterverkehr eingestellt, die Strecke Mariazell - Gusswerk aufgelassen.

Die neue Ära als Niederösterreichische Landesbahn#

Die Mariazellerbahn, also auch der planmäßige Betrieb, wurden am 12.12.2010 vom Land Niederösterreich - NÖVOG übernommen, wonach wesentliche Investitionen in Gleisanlagen und Betriebsgebäude erfolgten

Am 16.12.2012 wurde fristgerecht die erste Garnitur der «Himmelstreppe» im feierlichen Rahmen und mit vielen Besuchern der Öffentlichkeit vorgestellt.

Blick in die Zukunft#

Am 20. Juni 1996 wurde der "Regionalbahn - Verkehrsdienstevertrag für das Land Niederösterreich" von NÖVOG und ÖBB unterzeichnet, darin wird u.a. vereinbart, daß alle 26 Nebenbahnen Niederösterreichs erhalten bleiben und dass sich der Bund verpflichtet, die Infrastruktur aller Strecken zu erhalten.

Nostalgie- und Tourismuszüge#

Auch die durchgehenden Dampfsonderzüge (St. Pölten - Mariazell) sind seit Jahren gut besetzt oder ausverkauft, speziell der Touristikzug Panoramic 760 mit Salon-, Speise- und Gesellschaftswagen konnte sich sehr gut durchsetzen. Das neueste Betriebsmittel ist der "Ötscherbär"

Websites über die Mariazellerbahn: http://www.mariazellerbahn.at sowie NOEVOEG

Die Himmelstreppe#

Die neuen Züge der Mariazelerbahn werden golden lackiert und mit dem Schriftzug "Die Himmelstreppe" versehen. Der von dem Designer Hannes Rausch entwickelte Begriff bezieht sich auf die Fahrt mit der Mariazellerbahn aufwärts zum Wallfahrtsort Mariazeil, der auf fast 900 Meter Höhe liegt. 2015 wird die Mariazellerbahn im Mittelpunkt der niederösterreichischen Landesausstellung "Eroberung der Alpen - Natur und Technik" stehen. Die Ausstellung wird an drei Standorten im Mostviertel gezeigt: Erste Station ist dabei in der Gemeinde Frankenfels das neu errichtete moderne Betriebszentrum Laubenbachmühle - bestehend aus neuem Bahnhof mit Werkstätte und Remise. Die Remise wird für die Dauer der niederösterreichischen Landesausstellung 2015 zum Ambiente einer Schau, bei der die Geschichte der Eroberung der Alpen dargestellt wird. Dann geht es mit der Mariazellerbahn weiter nach Wienerbruck in der Gemeinde Annaberg zum neuen Naturpark-Campus. 1911 entstand gerade dort in Wienerbruck das größte Speicherkraftwerk der Donaumonarchie zur Versorgung der Mariazellerbahn mit Strom, die ja die erste elektrifizierte Bahnstrecke in Europa war. Im Schloss Neubruck in Scheibbs wird man die Geschichte der Region an der Eisenstraße erforschen können. Andreas Töpper errichtete im Jahr 1823 dort das damals modernste Eisenwalzwerk Europas und galt als Pionier des sozialen Engagements und der regionalen Wertschöpfungformen.

Mit der Investition in die "Himmelstreppe" setzt das Land Niederösterreich starke Impulse für die touristische Entwicklung der Region, denn man hat erkannt, dass sich immer mehr Menschen aus dem Großraum Wien wieder nach der Landschaft, den Speisen und Gerüchen ihrer Kindheit sehnen.

Wenn mit der technischen Überprüfung und allen Betriebsgenehmigungen alles klappt, sind die neuen Züge der Himmelstreppe ab Dezember 2013 einsetzbar und mit dem neuen Fahrplan im Stundentakt bereit, die Fahrgäste rascher und bequemer als je zuvor von der Landeshauptstadt Niederösterreichs durch das Pielachtal und insgesamt einundzwanzig Tunnels, über neun Brücken und zehn Viadukte hin zur Gnadenmutter, der "Magna Mater Austriae", zu bringen.

Führerstand
Führerstand
© NÖVOG
Schriftzug
Schriftzug
© NÖVOG
Sitze
Sitze
© NÖVOG
Seitenansicht
Seitenansicht
© NÖVOG
Probesitzen
NÖVOG-GF Gerhard Stindl, LH Erwin Pröll, Verkehrslandesrat Karl Wilfing und Designer Hannes Rausch
© NÖVOG

Bahnhof Mariazell
Bahnhof Mariazell
© P.Diem
E-Lok
E-Lok
© P.Diem
Triebwagen
Triebwagen
© P.Diem
Redaktion: P. Diem