Mauer bei Amstetten#

Der Ort Mauer liegt zwischen Ybbs und Url und ist eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Amstetten. Die Wirtschaftsstruktur ist mit zahlreichen Produktions- und Handelsbetrieben im Betriebsgebiet Amstetten-West sehr dynamisch.

In Mauer gibt es eine bedeutende römische Fundstätte (Gräberfeld und Kastell, vielleicht das antike Locus Felicis). 1937 wurde hier der bedeutendste römerzeitliche Schatzfund Österreichs gemacht: das Inventar eines Heiligtums des Gottes Jupiter Dolichenus. Die Bronzestatuetten und Bronzevotivstandarten, Silbervotive, Bronzegeschirr und Eisengeräte wurden vermutlich um 250 n. Chr. vergraben (heute im Kunsthistorischen Museum in Wien).

Die Landesheil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke wurde 1898-1902 als Pavillonanlage im Jugendstil von C. von Boog errichtet. Im 2. Weltkrieg zählte die 'Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling bei Amstetten' mit 2000 Betten zu den größten psychiatrischen Anstalten in der "Ostmark" und diente auch als Durchgangslager von PatientInnen und arbeitsunfähigen Ostarbeitern nach Hartheim (Euthanasieanstalt). Heute ist das 'Landesklinikum Mostviertel Amstetten-Mauer' eine Sonderkrankenanstalt, ein Zentrum für seelische und körperliche Gesundheit mit den Schwerpunkten Schmerztherapie, Neurorehabilitation, Wachkomaakutversorgung, Psychotherapie und Abhängigkeitserkrankungen.

Literatur#

• R. Noll, Das Inventar des Dolichenusheiligtums von Mauer an der Url, 1980